MISERY INDEX - Rituals Of Power
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2019
Mehr über Misery Index
- Genre:
- Death Metal/Grindcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 08.03.2019
- Universal Untruths
- Decline And Fall
- The Choir Invisible
- New Salem
- Hammering The Nails
- Rituals Of Power
- They Always Come Back
- I Disavow
- Naysayer
Gemäßigter Todesgrind ist guter Todesgrind
Vorhang auf für Album Nummer sechs der Amis MISERY INDEX. Ich kann mich noch erinnern, als ich mit meiner ehemaligen Band die Ehre hatte, für die Todesgrinder aus Baltimore, Maryland seiner Zeit bei einer Show in München zu eröffnen. Das war bislang der erste und einzige Berührungspunkt mit MISERY INDEX. Und irgendwie hatte ich das Quartett mehr in Richtung Brutal Death mit technischer Schlagseite verortet.
So sehr kann man sich täuschen, wenn die Amis "Rituals Of Power" mit 'Universal Untruths' einläuten. Etwas Gitarren-Feedback und ein unheimlich groovender Schlagzeug-Beat deuten hin, worauf man sich im Lauf der nächsten 36 Minuten einlassen wird. Schweres Geschütz, fett produziert, aber insgesamt weniger auf Highspeed gepolt - pure Grindcore-Eskapaden sucht man vergebens. Zwar verdrischt Drummer Adam Jarvis sein armes Kit technisch einwandfrei und prügelt auch desöfteren einen Blastbeat aus ihm heraus. Doch insgesamt wirkt das alles etwas gesitteter, als man es von einer Grindcore-Band erwarten würde.
Insgesamt überzeugt "Rituals Of Power" vor allem dann, wenn die Jungs das Tempo drosseln. 'The Choir Invisible' ist ein Headbanger vor dem Herrn und auch 'New Salem' prescht eher im Midtempo nach vorn, genau wie der unmittelbare Nachfolger 'Hammering The Nails'. Das macht Spaß, da schreit man nach mehr.
MISERY INDEX ist anno 2019 bemüht, Abwechslung im Songwriting walten zu lassen. Und auch trotz der Tempowechsel und der hier und da eingestreuten Melodie (tolle Soli wie beispielsweise in 'Decline And Fall') samt zweier Sänger fällt die Halbwertszeit von "Rituals Of Power" doch etwas kürzer aus, als man annehmen könnte. Hinzu kommt die richtig nervig gemischte Snare Drum, die die sonst recht gelungene Produktion etwas verwässert. Das Schlagzeug steht insgesamt recht weit vorne im Mix, was zwar ordentlich durchschlägt, aber hier und da könnten die Gitarren etwas mehr braten.
Trotz der genannten Abzüge in der B-Wertung bleiben starke 7,5 Punkte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Haris Durakovic