MISTER BONES - Monster Burn And The Power Seekers
Mehr über Mister Bones
- Genre:
- Whiskey Metal/ Beer Rock
- Release:
- 15.03.2006
- Road Saw
- Blow Your Mind
- 5 Step Reason
- Tombstone
- Moving Your Head pt.1
- Moving Out Instead pt.2
- Impossible
- The Crawl (Impossible 2nd Half)
- Seems Like Yesterday
- Dark Days
- Train Of The Future (2nd Half Jam)
- Drug Related Venture
- Elders Of Zion
- Banshee Rising
- The Great Beast
- Warlords
- Aint Got Nothing On Me
- Oldest Trick In The Book
Wann hat sich hier jemand das letzte Mal ein Holzfällerhemd gekauft? Mit zwei großen Taschen, einer Doppelbeschichtung, an der das Wasser abperlt wie an einem Erpelpo, angerauhtem Kragen und dicken Holzknöpfen - und an den Seiten ausgefransten Nähten. Zehn Jahre her, fünf? Ich frage das folgerichtig angehörs dieses kanadischen Duos, welches mal ein festes Trio war. Das neumodische Abspielgerät digitaler Datensammlungen auf dem schuppigen Ohr, gehört "Monster Burn And The Power Seekers" zum guten Holzeinschlag akustisch dazu wie das Ahornblatt zum gesitteten Nordamerikaner. Das Gerippe von MISTER BONES sind Al "The Yeti Bones" Petrowitsch und Schlagarbeiter Kevin Mitchell. Will Cochran ist wohl nur Aushilfsbasser.
Weiter Geschichte? Die beiden Bandstabsstellen schreiben 35 Songs und beginnen, diese als "Whiskey Metal" bezeichnete Mischung aufzunehmen. Doch dann kracht es wohl. Im Studio wird gemufft und an der Auswahl der Songs herumgekrittelt. Und weil sich das ein richtiger Mountie nicht gefallen lässt, verlässt MISTER BONES mit den Beiträgen im Gepäck die fucked-up-ex-friends. Die Teile auf zwar auf Bändern gebannt, doch kaum gemastert oder ge-sonstwast. Rau ist das Ergebnis, dickblütig, sandig und holzig. Achtzehn der fünfunddreißig sind nun auf diesem - sagen wir - Übergangscover erschienen, und die machen den Weg frei. Eine dem Whiskey verfallene Reibe röhrt sich über einer dicken CLUTCH-Körperlichkeit einen ab, dass die Haare wie von selbst auf der Brust nachsprießen. Ja, auch bei der Weiblichkeit zuckt es nun unentwegt über der Oberlippe. Das Schlagspiel hält sich schön derb im Hintergrund, die beiden jammen gemeinsam, was die schwieligen Pfoten hergeben. 'Moving Your Head pt.1' zum Beispiel bahnt vor sich hin und trudelt sich zu einem Nackenschüttler auf. Hinterhergeschoben wird ein nostalgischer Rocker, der der Mann mit den Warzen die Cola absetzen ließe.
Nehmen wir mal an, dass das ein kleiner Teil des bisherigen Schaffens der Kanadier ist. Dann haben die Typen, auch die gesamte Rumpelszene von Montreal viel mehr Beachtung verdient. Da fällt keiner der Teile aus der Reihe, das ist mehrteilig spannende verschrobene Rockmusik. Schrullig irgendwie, aber wie ein alter dicker zehn Jahre älterer Kumpel, der immer wieder das Bier an der Bar bezahlen will und sich durch den gelbgerauchten Bart freut, wenn man über seine Witze von vor zehn Jahren absichtslächelt. 'Banshee Risisng' kommt übrigens auf die Sommerbestenliste. Mit jedem Male hören wird das gesamte dicke Ding mit fast zwanzig Auswürfen immer immer besser. Nicht mehr lange und ich röhre jeden Song holzfällerbehemdet mit. Skull! Skull! Skull!
Jetzt habe ich mir auch die Fotos angeguckt. Was habe ich gesagt ...
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben