MONOLITHE - Zeta Reticuli
Mehr über Monolithe
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Debemur Morti Productions
- Release:
- 08.07.2016
- Ecumenopolis
- TMA-1
- The Barren Depths
Kurskorrektur nach vorne.
Die französischen Funeral Doomer von MONOLITHE waren ja lange Zeit für ihre monolithischen Alben bekannt, die jeweils nur einen Song von etwa 50 Minuten enthielten. Seit letztem Jahr hat die Band nun ihr Konzept geändert und mit "Epsilon Aurigae" einen Weg eingeschlagen, der nun auf "Zeta Reticuli" konsequent fortgesetzt wird und kürzere, griffigere Songs mit sich bring. Bevor nun jemand laut "Ausverkauf!" schreit, kann ich alle beruhigen, denn kürzer bedeutet im Hause MONOLITHE 15 statt 50 Minuten, von Radiokompatibilität ist die Band also weiterhin Lichtjahre entfernt.
Auch die kosmischen Hintergründe für die Musik hat man sich bewahrt und liefert nun in insgesamt drei extrem starken Liedern ausladenden und düsteren Doom ab, der zu 100% nach MONOLITHE klingt, aber deutlich eingängiger und packender ausgefallen ist, als die schweren Brocken der Vergangenheit. Schwere, melancholische Riffs stehen weiter im Mittelpunkt des Sounds, Synthesizer und Soundeffekte sorgen für jene leicht spacige Atmosphäre und die Leadgitarren übergießen das ganze mit einem gerüttelt Maß Traurigkeit.
Der Gesang ist zumeist im allertiefsten Grunzen angesiedelt, doch auch hier wird mit einem gelungenen Klargesang hier und da für Abwechslung gesorgt. So wird 'The Barren Depths' zu einem, trotz seiner Länge, extrem packenden Song, der Variation im Doomtempo bietet, nie langweilig wird, aber aufgrund der Länge auch nie droht, in Hektik zu verfallen. Die Lieder von MONOLITHE fließen immer noch so langsam wie eh und je, nur wirken sie weniger zäh und irgendwie weniger finster. Eine versöhnliche Melancholie und Traurigkeit hat die Oberhand gewonnen und steht den Franzosen extrem gut zu Gesicht. So wird "Zeta Reticuli" zu einem der besten Alben im Funeral Doom des bisherigen Jahres und zu einem Höhepunkt in der außergewöhnlichen Diskographie von MONOLITHE.
Wer düsteren und eigenständigen Funeral Doom mag, der sollte dem Album unbedingt eine Chance geben, gerade auch, wenn ihm die früheren Alben der Band zu schwer zugänglich waren, denn hier könnte er endlich einen Weg in den Kosmos von MONOLITHE finden, eine Reise, die es immer Wert ist, unternommen zu werden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst