MOONCRY - A Mirror's Diary
Mehr über Mooncry
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- SAOL
- Release:
- 06.12.2013
- Burning Curtains
- Puppet Crow
- Defamed Pride
- Scylla
- Reflections Of Lies
- A Thousand Lifes
- Pictures Of Thee
- The Beast Within Me
- A Mirror's Diary
- Angel Of Darkness
Das bisherige Können in den Schatten gestellt
Ärgerlich. Da glaubt man, man könnte sich Anfang Dezember schon hinter das Resümee des Jahres setzen, sein Häkchen drunter machen und die Top 10-Alben langsam zu Papier bringen. Und dann kommt da solch ein bärenstarker, düsterer Melodic-Heavy-Metal-Kraftausdruck vom tiefsten Bodensee und kann die gesamte Planung über die Haufen schmeißen. Das Leben eines Redakteurs kann schon beschwerlich sein. Doch wenn solche Platten eines Tages auf dem Tisch landen, weiß man, wofür sich die ganzen Mühen lohnen.
MOONCRY hat nach bereits zwei Alben ("Legacy Of Hope" und "Rivers Of Heart") das Heft selbst in der Hand und reißt es mit dem neusten Output "A Mirror’s Diary" voller Inbrunst und Stolz in den Himmel. Dieses Gebräu aus Dark-Metal, stark melodischen Zügen und ausreichender Härte, erweckt auch die müdesten Lebensgeister, die uns auf eine mehr als geglückte Achterbahnfahrt der Gefühle begleiten. Von bärenstarken Ohrwürmern ('Burning Curtains', das orientalisch angehauchte 'Scylla' und der stampfende Titeltrack), über ausreichende Emotionen in Form von ruhigeren, aber nicht minder starken Tönen ('The Beast Within' und 'Angel Of Darkness'), bis hin zu einer unheimlichen Aussagekraft, die zwar in 'Puppet Crow' und 'Pictures Of Thee' am deutlichsten wirkt, jedoch zu keiner Zeit dieses zehnteiligen Mammuts außer Acht gelassen wird.
Hinzu gesellen sich das facettenreiche Stimmchen des Frontmannes Sali sowie das stets niveauvolle Instrumentalkönnen seiner Hintermannschaft. Obwohl die Abwechslung und Variabilität nie vernachlässigt wird, sind die bandeigenen Trademarks zu jeder Sekunde allgegenwärtig und fügen sich mit den fein ausgeklügelten Songs zu einem imposanten Gesamtbild namens "A Mirror's Diary". Das Album gefällt von vorne bis hinten und hält viele Überraschungen parat. Denjenigen, denen das Wasser nun literweise aus dem Munde tropft, dürfen, wie ich, ihre Jahres-Top-10 noch einmal über den Haufen werfen. Gern geschehen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp