MOR DAGOR - Mk. IV
Mehr über Mor Dagor
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Articaz/CMS
- Release:
- 17.07.2009
- Asylum For The Weak
- Obey And Die
- Admit Defeat!
- Spiritus Sanctus Mancum
- Raid On Mankind
- Vow
- Perished
- Salvation By Obliteration
- Genocide Industries
Mächtig schwer und drückend produzierter Hochgeschwindigkeits-Black-Metal aus deutschen Landen.
Das Erste, was beim Einlegen des neuen Albums der Essener von MOR DAGOR auffällt, ist der massiv drückende Gitarrensound und das mächtig ballernde Schlagzeug, welches der Maschinenpistole auf dem Artwork alle Ehre macht. Verantwortlich zeichnet dafür kein Geringerer als Andy Classen, der den Schwarzmetall-Extremisten in seinem renommierten Stage One Studio einen amtlichen Sound zurecht gezimmert hat. Dass dieser im Verlauf des Albums hauptsächtlich dafür eingesetzt wird, infernalische Blastattacken zu fahren, ist sicher ein zweifelhaftes Vergnügen für all jene, die zu viel Hackerei belastet. Schlagzeuger Torturer knüppelt jedoch nicht nur konturlos und schnell durch die Botanik, sondern ist auch in der Lage, das Tempo und die Aggression zu modifizieren und dabei im Zusammenwirken mit dem Gitarristen Impaler sehr effektive Breaks zu setzen, welche man in dieser Form vor allem auch vom Duo Blasphemer/Hellhammer kennt. Dieses Können wird beispielsweise bei 'Raid On Mankind' sehr eindrucksvoll bewiesen und hat Torturer auch dazu verholfen, einige Jahre das Drumkit der österreichischen Deather von BELPHEGOR vermöbeln zu dürfen.
Doch zurück zu "Mk. IV", dem neuen und programmatisch betitelten vierten Album der Deutschen: Ein Schwäche mag man darin sehen, dass es wenige eingängige Passagen und außer bei 'Salvation By Obliteration' auch kaum prägnante Refrains gibt, an denen sich der Hörer groß festhalten könnte. Andererseits überfordern die meist recht kurzen Stücke auch nicht mit zu viel verfrickeltem Geschrote. Die Band trümmert auch nicht alles zu, sondern lässt durchaus einigen Raum für Auflockerungen wie das exponierte Bassspiel bei 'Vow', die finstere Gitarrenmelodie im Einstieg zu 'Salvation ...', oder das Dark-Ambient-Noise-Intro zum höllisch schnellen Rausschmeißer 'Genocide Industries'.
Für derart kompromisslosen und harten Black Metal ist das Werk MOR DAGORs erstaunlich wenig belastend und verkopft, so dass es auch für solche Leute geeignet sein dürfte, die eigentlich aus dem melodisch-bombastischen Bereich des Black Metals kommen, sich aber auch mal an den keyboardfreien Extrem-Sound des Genres annähern möchten.
Anspieltipps: Salvation By Obliteration, Raid On Mankind, Vow
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle