MUGGS, THE - Born Ugly
Born Ugly
Mehr über Muggs, The
- Genre:
- Classic Rock / 70s
- ∅-Note:
- 9.25
- Label:
- The Muggs / Just For Kicks
- Release:
- 29.04.2011
- Born Ugly
- Blood Meridian
- Home Free
- Clean Break Blues
- Notes From Underground
- Dear Theo
- Losing End Blues
- 6 To Midnite
- Sturm Und Drang
- Hats Off To Mr. Beardsley
- World Around
- Kitchen Sink Blues
- Last Words
20.05.2011 | 16:37
Ihr steht auf 70s Rock? Dann tut euch selbst einen Gefallen und gebt euch The Muggs!
1. September 1973: THE MUGGS spielen im Vorprogramm der Rolling Stones in der Stadthalle, Wien. Tausende begeisterte Stonesfans empfangen sie mit offenen Armen, über Nacht werden sie selber zu Stars. Die Zeitungen sind begeistert: "Die amerikanische Vorband THE MUGGS aus Detroit spielt die Stones fast an die Wand! Danach mussten sich Keith & Co. mächtig ins Zeug legen, um ihre Fans nicht zu enttäuschen."
Tja, so hätte es laufen können...
In Wahrheit aber befinden wir uns im Jahr 2011 und die MUGGS sind alles andere als weltberühmt - und das zu unrecht, wie ich finde! Aber fangen wir von vorne an:
THE MUGGS gründen sich im Jahr 2000 in Detroit. Die drei Musiker haben bereits jahrelange Banderfahrung und gehen daher von Beginn an professionell an die Sache ran. Es entsteht sofort eine Demo, gefolgt von unzähligen Auftritten in Clubs in und rund um Detroit. Einige persönliche Probleme, z.B. ein schlimmer Schlaganfall des Bassisten und seine langwierige Genesung davon, halten die Band längere Zeit auf, aber 2005 erscheint schließlich das selbstbetitelte Debütalbum. Weitere 6 Jahre und ein zweites Album später landet "Born ugly" dann in meinem Briefkasten...
Ich schiebe die CD also ohne größere Erwartungen in meine Anlage und schaue was passiert: Ein kurzes Anzählen auf vier und los gehts! Sofort ist dieses Retrofeeling zu spüren, so als hätte die Welt noch nichtmal das Jahr 1980 kennengelernt. Saftige und angenehm warme (trotz allem aber auch harsche und direkte) Gitarrenklänge. Ein dumpfes (positv gemeint!) Proberaumschlagzeug, dass herrlich ungeglättet den Takt angibt. Und schließlich ein rumpelnder, aber trotzdem klar definierter Bass machen den Klang dieser Band aus. Dazu ein klassisch amerikanischer Sänger, irgendwo zwischen CCR und ENUFF Z'NUFF angesiedelt, der wunderbar unaufgeregt seine Texte ins Mikro nuschelt. Das ganze klingt jetzt vielleicht etwas nach unprofessioneller Aufnahme, aber so ist es nicht gemeint: Vielmehr ist der Sound der CD wirklich super, das schönste aber ist eben dieser Retrostyle im Klangbild des Albums!
Wir werden hier einfach nur berockt: Klassischer 70s Rock, mal bluesig und mal geradeheraus gespielt, manchmal auch mit vertrackten Riffs oder etwas psychedelisch angehaucht. Dazu diese tolle Stimme, die einfach hunderprozentig zur Musik passt und direkt aus der Vergangenheit zu kommen scheint - und man fragt sich unweigerlich, wieso diese Band nicht wesentlich berühmter ist...
Es ist eigentlich unmöglich hier besondere Highlights zu nennen, da das Album von Anfang bis Ende trotz seiner stilistischen Enge einfach nur Spaß macht. Was ich aber besonders genial finde, ist das Songtrio, dass uns in Form von 'Clean Break Blues', 'Notes From Underground' und 'Dear Theo' präsentiert wird: Hier packen THE MUGGS die Slidegitarre aus und verbinden mit einer unverschämten Leichtigkeit ebengenannte drei Songs zu einem flüssigen Ganzen, dass mich endgültig aus den Socken haut. Das Gitarrenspiel klingt dabei stets dreckig und spontan, ist aber jederzeit auch präzise vorgetragen und lässt keine Wünsche offen. Mit 'Sturm und Drang' und 'Hats Off To Mr. Beardsley' gibt es übrigens noch zwei weitere zusammenhängende Songs, diesmal etwas zurückhaltender vorgetragen.
Was bei anderen Bands gerne von mir kritisiert wird, funktioniert bei THE MUGGS problemlos: Der mehr oder weniger immergleiche Stil fängt nie an langweilig zu werden. Balladen sucht man hier vergebens (das ruhigere 'World Around' klingt für mich eher psychedelisch, denn balladesk) und auf irgendwelche Intros, Outros oder Intermezzos wird bewusst verzichtet. Hier wird 49 Minuten lang aus dem Bauch heraus musiziert, ohne sich einen Dreck um kommerzielle Erscheinung oder Single-Kompatibilität zu scheren, dass es eine Freude ist.
Ich kann THE MUGGS wirklich nur empfehlen: Egal ob man Anhänger von AC/DC, CCR oder den ROLLING STONES ist: Ihr solltet hier einfach mal ein Ohr riskieren, denn so frisch und voller Herzblut klingt altbackener Rock nur sehr, sehr selten!
Tja, so hätte es laufen können...
In Wahrheit aber befinden wir uns im Jahr 2011 und die MUGGS sind alles andere als weltberühmt - und das zu unrecht, wie ich finde! Aber fangen wir von vorne an:
THE MUGGS gründen sich im Jahr 2000 in Detroit. Die drei Musiker haben bereits jahrelange Banderfahrung und gehen daher von Beginn an professionell an die Sache ran. Es entsteht sofort eine Demo, gefolgt von unzähligen Auftritten in Clubs in und rund um Detroit. Einige persönliche Probleme, z.B. ein schlimmer Schlaganfall des Bassisten und seine langwierige Genesung davon, halten die Band längere Zeit auf, aber 2005 erscheint schließlich das selbstbetitelte Debütalbum. Weitere 6 Jahre und ein zweites Album später landet "Born ugly" dann in meinem Briefkasten...
Ich schiebe die CD also ohne größere Erwartungen in meine Anlage und schaue was passiert: Ein kurzes Anzählen auf vier und los gehts! Sofort ist dieses Retrofeeling zu spüren, so als hätte die Welt noch nichtmal das Jahr 1980 kennengelernt. Saftige und angenehm warme (trotz allem aber auch harsche und direkte) Gitarrenklänge. Ein dumpfes (positv gemeint!) Proberaumschlagzeug, dass herrlich ungeglättet den Takt angibt. Und schließlich ein rumpelnder, aber trotzdem klar definierter Bass machen den Klang dieser Band aus. Dazu ein klassisch amerikanischer Sänger, irgendwo zwischen CCR und ENUFF Z'NUFF angesiedelt, der wunderbar unaufgeregt seine Texte ins Mikro nuschelt. Das ganze klingt jetzt vielleicht etwas nach unprofessioneller Aufnahme, aber so ist es nicht gemeint: Vielmehr ist der Sound der CD wirklich super, das schönste aber ist eben dieser Retrostyle im Klangbild des Albums!
Wir werden hier einfach nur berockt: Klassischer 70s Rock, mal bluesig und mal geradeheraus gespielt, manchmal auch mit vertrackten Riffs oder etwas psychedelisch angehaucht. Dazu diese tolle Stimme, die einfach hunderprozentig zur Musik passt und direkt aus der Vergangenheit zu kommen scheint - und man fragt sich unweigerlich, wieso diese Band nicht wesentlich berühmter ist...
Es ist eigentlich unmöglich hier besondere Highlights zu nennen, da das Album von Anfang bis Ende trotz seiner stilistischen Enge einfach nur Spaß macht. Was ich aber besonders genial finde, ist das Songtrio, dass uns in Form von 'Clean Break Blues', 'Notes From Underground' und 'Dear Theo' präsentiert wird: Hier packen THE MUGGS die Slidegitarre aus und verbinden mit einer unverschämten Leichtigkeit ebengenannte drei Songs zu einem flüssigen Ganzen, dass mich endgültig aus den Socken haut. Das Gitarrenspiel klingt dabei stets dreckig und spontan, ist aber jederzeit auch präzise vorgetragen und lässt keine Wünsche offen. Mit 'Sturm und Drang' und 'Hats Off To Mr. Beardsley' gibt es übrigens noch zwei weitere zusammenhängende Songs, diesmal etwas zurückhaltender vorgetragen.
Was bei anderen Bands gerne von mir kritisiert wird, funktioniert bei THE MUGGS problemlos: Der mehr oder weniger immergleiche Stil fängt nie an langweilig zu werden. Balladen sucht man hier vergebens (das ruhigere 'World Around' klingt für mich eher psychedelisch, denn balladesk) und auf irgendwelche Intros, Outros oder Intermezzos wird bewusst verzichtet. Hier wird 49 Minuten lang aus dem Bauch heraus musiziert, ohne sich einen Dreck um kommerzielle Erscheinung oder Single-Kompatibilität zu scheren, dass es eine Freude ist.
Ich kann THE MUGGS wirklich nur empfehlen: Egal ob man Anhänger von AC/DC, CCR oder den ROLLING STONES ist: Ihr solltet hier einfach mal ein Ohr riskieren, denn so frisch und voller Herzblut klingt altbackener Rock nur sehr, sehr selten!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- René Partucci