NAPALM DEATH - Time Waits For No Slave
Mehr über Napalm Death
- Genre:
- Grindcore/Crust/Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Century Media / EMI
- Release:
- 23.01.2009
- Strong Arm
- Diktat
- Work To Rule
- On The Brink Of Extinction
- Time Waits For No Slave
- Life And Limb
- Downbeat Clique
- Fallacy Dominion
- Passive Tense
- Larency Of The Heart
- Procrastination On The Empty Vessel
- Feeling Redundant
- A No-Sided Argument
- De-Evolution Ad Nauseum
NAPALM DEATH in grandioser Form: brutal, variabel und fesselnd. Ein absolutes Muss für Grind-Fans.
Mit der vielbeachteten Dampframme "Smear Campaign" hatten NAPALM DEATH die Messlatte für künftige Studioalben verdammt hoch angelegt. Doch auf die Grind-Legende ist Verlass, denn im Prinzip knüpft "Time Waits For No Slave" fast nahtlos an das starke Vorgängeralbum an. Bereits nach wenigen Hördurchläufen zeigt sich allerdings, dass die neuen Stücke ein höheres Maß an Variabilität und Ideenreichtum aufweisen.
Mit 'Strong Arm' und 'Diktat' gibt es gleich zu Anfang zwei enorm wütende, urtypische Grind-Geschosse im bewährten NAPALM-Stil, die man nicht aggressiver hätte eintrümmern können. Zwischen martialischem Getrümmer mit sirrenden Gitarren und sehr zwingenden Groove-Passagen pendelt 'Work To Rule', welches das überaus hohe Niveau dieser Veröffentlichung problemlos hält. Für noch extensivere Zuckungen dürfte 'Life And Limb' sorgen, das sich für mich persönlich mit zwingendem Grundriff und geilen Grooveparts zum Lieblingsstück dieser Scheibe entwickelt hat.
Doch NAPALM DEATH sind auf "Time Waits For No Slave" für etliche Überraschungsmomente gut. Man höre hierzu exemplarisch 'Fallacy Dominion' mit seinen schnellen Gitarrenleads, die ungewöhnlich gefühlvoll klingen und zusammen mit dem Refrain einen fast schon hymnenhaften Charakter aufweisen. Trotz allem: Die giftigen Keifer von Gitarrenfräser Mitch Harris fehlen auch hier nicht. Etwas düsterer und gleichzeitig ungewöhnlich rhythmisiert geht das Quartett bei 'Procrastination On The Empty Vessels' zu Werke. Eine derart ungewöhnliche, völlig hypnotisch wirkende Komposition hat es wohl noch nie im Backkatalog der Band gegeben.
Obgleich NAPALM DEATH im letzten Viertel des Albums geringfügig schwächere Titel platziert haben (die trotz alledem im Bereich der Schulnote "gut" anzusiedeln sind), geht es beim ruppigen 'A No-Sided Argument' noch einmal in Sachen Tempo und Brutalität oberamtlich zur Sache.
Überaus empfehlenswert ist übrigens die Limited Edition von "Time Waits For No Slave" (Digipack), die um zwei hervorragende Bonustracks angereichert ist, die qualitativ keinen Deut schwächer sind als die regulären Titel der Scheibe. Interessant ist vor allem das fast sechsminütige 'Omnipresent Knife In Your Back', das in seiner ruhigen Machart ein wenig an die melancholischen Titel der selbstbetitelten HYPOCRISY-Scheibe erinnert. Die Band hat für dieses Stück ihre Instrumente komplett getauscht. So spielt Shane Embury hier beispielsweise die Gitarre.
Sehr gut in Szene gesetzt wird dieser in allen Belangen hervorragende Release durch die druckvolle Produktion von Russ Russell. Beide Daumen nach oben für NAPALM DEATH! Was für ein Brett!
Anspieltipps: Work To Rule, Life And Limb, Fallacy Dominion, Procrastination On The Empty Vessels, A No-Sided Argument
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Martin Loga