NARVIK - Ascension To Apotheosis
Mehr über Narvik
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 27.05.2016
- Invokation II
- Wounds Of Aspiration
- Geist zu Scherben
- Psychotic Redeemer
- Fecundy Of Death
- Berstende Säulen
- The Shore
- Barren Semen
Feiner Black Metal, sterile Produktion!
Die hypnotischen Säulen des neuen NARVIK-Albums sind schon fest in Stein gemeißelt. Die Platte hat eine relativ morbide Anziehungskraft und zitiert die dissonanten nordischen Vorreiter größtenteils auf höchstem Niveau. Doch "Ascension To Apotheosis" hat gleichzeitig einen entscheidenden Haken, und das ist die Produktion. Die einzelnen Facetten verschwimmen im klinischen Endmix des Albums, und auch wenn man über weite Strecken von erstklassiger Ware sprechen muss, die gerade in ihren martialischen Passagen durchaus eigene Akzente setzt, so kann man die sterile Ausdrucksform von "Ascension To Apotheosis" nicht wegdiskutieren - und das wirkt sich leider auch auf das Gesamtresultat aus.
Ein weiterer Stolperstein, der gerade in der neuen Besetzung ein wenig stört, ist der wenig akzentuierte Sprechgesang. Eine gewisse Affinität zu CELTIC FROST ist hier spürbar, und sie könnte auch durchaus angenehm sein, untermauert aber eben diesen immer wiederkehrenden sterilen Charakter, mit dem sich Nummern wie 'Barren Semen' und 'Berstenede Säulen' auseinandersetzen müssen, die für sich betrachtet wirklich gutes Songwriting bieten, in ihrer finsteren Tiefenwirkung aber auch Einbußen hinnehmen müssen, die mit etwas mehr rauer Kante sicher hätten vermieden werden können.
Was "Ascension To Apotheosis" schließlich abgeht, ist dieses Gefühl von Ursprünglichkeit, das NARVIK eigentlich in volem Maße verkörpert, heuer aber nicht auf den Punkt produziert hat. Ein hauch von Moderne schwebt über dem Album, und auch wenn er im Grundsatz kein echter Störfaktor ist, so beeinträchtigt er das Material auf eine Art und Weise, die man nicht zwingend Willkommen heißen will. Von daher muss man die Beurteilung des zweiten vollständigen Albums auch in zwei verschiedene Sparten unterteilen: Musikalisch ist alles überzeugend, klanglich hingegen ist der aktuelle Release zu verschwommen, um wirklich mitzureißen!
Anspieltipps: Geist zu Scherben, Psychotic Redeemer
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes