NAZGHOR - Infernal Aphorism
Mehr über Nazghor
- Genre:
- (Melodic) Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Non Serviam Records / Season Of Mist
- Release:
- 13.10.2017
- Opus Profanus
- Malignant Possession
- Decretion At Eschaton
- The Darkness Of Eternity
- Deathless Serpent
- Rite Of Repugnant Fury
- Ephemeral Hunger
- Spawns Of All Evil
- Absence Of Light
- Infernal Aphorism
Roher Black Metal mit der Extraportion an Melodie und Genialität
Alle Jahre wieder - erscheint ein neues NAZGHOR-Album. Die äußerst fleißigen Schweden haben tatsächlich in jedem Jahr seit Bandgründung mindestens eine neue Scheibe auf die Menschheit losgelassen und somit ist "Infernal Aphorism" bereits die sechste veröffentlichte Langrille. Bei einer derartigen Releasewut ist natürlich die Gefahr groß, dass darunter die Qualität der Platten leidet. Bisher war das bei NAZGHOR glücklicherweise nicht der Fall, die Vorgänger konnten allesamt überzeugen und haben die Band sogar zu einer der interessantesten schwedischen Nachwuchsbands im Black-Metal-Sektor gemacht.
Auch musikalisch trifft NAZGHOR diesmal wieder genau den richtigen Nerv bei mir. Dieser nicht zu glatt produzierte Black Metal, der trotzdem sehr melodisch daherkommt, hat mir schon auf den Vorgängern sehr gut gefallen und zieht mich auch auf "Infernal Aphorism" direkt in seinen Bann. Das gesprochene Intro klingt zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, aber auf den restlichen neun Tracks gibt es dann die Black-Metal-Vollbedienung.
Besonders hervorzuheben sind dabei die Gitarristen, die sehr harmonisch und verspielt agieren und sich in jedem Song haufenweise geniale Melodien aus dem Ärmel schütteln. Es macht einfach Spaß zu hören, wie hier ein geiles Riff nach den anderen rausgehauen wird. Und dann diese Gitarrenläufe, absolut herrlich. Alleine damit wird verdammt viel Abwechslung erzeugt, die Tempowechsel tun ihr Übriges, um "Infernal Aphorism" zu einer kurzweiligen und immer wieder interessanten Angelegenheit zu machen.
Komplettiert wird die dichte Atmosphäre der Scheibe sowohl durch das Blastbeatgehämmer von Drummer Cosmarul als auch durch das unheilvolle Geschrei von Sänger Nekhrid. Nicht selten ist Gänsehaut garantiert, wenn zu dieser rohen und brutalen Grundlage dann plötzlich die verspielten Gitarrenläufe einsetzen oder verträumte Riffs gezockt werden. Auch umgekehrt funktioniert das wunderbar, 'The Darkness Of Eternity' fängt sehr verträumt an und dann setzt das Blastbeatgewitter ein. Hammer!
Auch Keyboards gibt es an einigen Stellen zu hören, aber wohl dosiert, wodurch sie ihre volle Wirkung entfalten können. Meistens wird auf Chöre zurückgegriffen, die aber in den Songs auch eher im Hintergrund angesiedelt sind und so die Atmosphäre unterstreichen, ohne dabei störend zu wirken.
"Infernal Aphorism" ist eine vielseitige und abwechslungsreiche Scheibe geworden. Der rohe Black Metal mit der Extraportion an Melodie und Genialität, den NAZGHOR hier abliefert, ist nicht nur eigenständig, sondern auch verdammt stark. Die Songs fesseln allesamt und erzeugen eine einzigartige Atmosphäre, die sogar fast ohne Keyboards auskommt. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber NAZGHOR hat uns hier ein verdammtes Brett serviert. Ihren Status als eine der interessantesten Bands aus Schweden können die Jungs nicht nur bestätigen, sondern sogar untermauern. Also: zugreifen, es lohnt sich!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner