NETHERBIRD - The Grander Voyage
Mehr über Netherbird
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Black Lodge
- Release:
- 28.10.2016
- Pale Flames On The Horizon
- Hinterlands
- Dance Of The Eternals
- Windwards
- Pillars Of The Sky
- Silvan Shrine
- Emerald Crossroads
Heiter bis stürmisch.
Auf eine große Reise wollen die Schweden von NETHERBIRD ihre Zuhörer auf der neuen Scheibe der Melodic-Death-Metal-Band mitnehmen: Sieben Songs ist der aktuelle Silberling "The Grander Voyage" stark und führt einmal quer durch die weite Landschaft doomiger und epischer Melodien.
Nach dem obligatorischen, dramatischen Soundeffekten eines herannahenden Sturms ziehen neben dunklen Wolken auch brachiale Gitarrengewitter und eine donnernde Schlagzeugbatterie auf dem Opener auf: Nach dem theatralisch gegrowlt-gesprochenem Text von 'Pale Flames On The Horizon' brettert NETHERBIRD in rasanter Geschwindigkeit mit 'Hinterlands' los: Trotz der Nackenbrecher-Elemente im Drumming und den tiefschwarzen Growls bewahrt sich der Song durch seine melodischen Licks jedoch fast schon eine gewisse Leichtigkeit, die sich allerdings gerade zum Ende hin in einer düster-bedrohlichen Spannung durch immer schnellere, immer härtere Riffs auflöst. Ohnehin durchziehen immer wieder überraschend weiche, fast zärtliche Gitarrenläufe wie die akustischen ersten Takte der Stücke 'Windwards' und 'Pilars Of The Sky' das ansonsten raue Werk von NETHERBIRD.
Anfangs noch recht verhalten, bilden die harschen Growls einen interessanten Kontrast zur subtil argumentierenden Begleitung. Ein Eindruck, den spätestens jedoch die vorpreschenden Gitarren im Chorus schnell wieder zunichte machen. Immer wieder spielen die Musiker mit neuen Ansätzen, zeichnen unbekannte Muster in den Sand, die sie über kurz oder lang mit einer klassischen Death-Metal-Welle jedoch wieder so überrollen, dass deren aufregende Mischung jedoch nur sporadisch zur Geltung kommt und von mir gewürdigt werden kann. Weitaus besser als die beiden genannten Nummern gefällt mir daher schon das nachfolgende 'Silvan Shrine' mit seiner beinahe folkigen Note. Ungewöhnlich eingängig und mit einem epischen Gitarrensolo ausgestattet, das gleich zu Beginn schon aufhören lässt.
NETHERBIRD klingt auf "The Grand Voyager" für mich mehr nach einem Suchenden als nach einem Reisenden: Immer wieder mit neuen Ideen und Ansätzen - mal akustisch, mal folkloristisch und dann wieder fast schon episch - scheinen die Schweden als gestandene Band immer noch nicht wirklich ihre Richtung gefunden zu haben. In alle Richtungen probieren sich die Musiker aus, was mal durchaus gelungen klingt, manchmal wiederum jedoch einen gewissen Eindruck von Planlosigkeit erzeugt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat