NEVER COMES SILENCE - Red Ocean
Mehr über Never Comes Silence
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Silent...
- Raven
- Flying
- Well World
- Red Ocean
- My Spirit
- Stargazing
- Metalheart
- Spirit Of Bounty
Eine sehnsuchtsvolle Geige, begleitet von filigraner akustischer Instrumentierung, eröffnet mit einer wunderbaren melancholischen Melodieführung das erste Album „Red Ocean“ von NEVER COMES SILENCE und geht nahtlos in den nächsten Song „Raven“ über. In diese beiden Stücke könnte ich meine Ohren knietief baden, wenn das ginge, und damit war bereits beim ersten Anlauf die dauerhafte Liaison zwischen der CD und meiner Anlage besiegelt.
Eigentlich handelt es sich hier um eine Demo-CD, die ich aufgrund der Güteklasse der Musik und der absolut akzeptablen Aufnahmequalität aber nur widerstrebend als solche bezeichnen möchte. Die sieben Musiker, denen wir diese kleine Perle zu verdanken haben, bestehen in der aktuellen Form erst seit 2001, die Band selbst beschreitet seit 1998 die Pfade eines Klanggebildes, das primär im Bereich des Gothic Metal anzusiedeln ist, sich allerdings recht experimentierfreudig und abwechslungsreich darbietet und so Elemente aus Doom, Klassik und Folk harmonisch beimengt. Zwei Keyboarder in der Truppe lassen bereits erahnen, dass reichlich mit symphonischen Strukturen und atmosphärischen Teppichen gearbeitet wird, allerdings keineswegs aufdringlich, sondern so dezent und teils zerbrechlich wie viele der Stücke auf dem Album. Absoluter Höhepunkt der Genüsslichkeit ist für mich, wie bei TRISTANIA, die zumeist präsente Geige; weitere klassische Elemente werden durch die Tastenknechte – deren einer der Violinist in Personalunion ist – beigesteuert. Sängerin Tanja bewegt sich je nach Grundstimmung der Songs zwischen klassischem Stil, engelsgleich heiserem Hauchgesang und cleanen Vocals, die allerdings aufgrund gelegentlich weinerlicher Stimmung eher die Gothics begeistern dürfte. Gelegentlich, vor allem natürlich in den schnelleren und kraftvolleren Passagen, steuert Gitarrist Tom ein aggressives Shouting – manchmal auch ein rauchiges Flüstern – bei, das sich sehr gut in den Songs macht. Wie damit angedeutet, finden sich auf „Red Ocean“ nicht nur melancholisch getragene Stücke, sondern durchaus auch zupackende Songs, welche die Bezeichnung ‚Gothic Metal’ für das Album vehement zu verteidigen wissen.
Ohne weiter in Details abdriften zu wollen, sei einfach gesagt, dass diese eigenproduzierte Demo ein echter ‚Glücksfund’ ist und von jedem Freund oben beschriebener Klangformen zwingend geordert werden sollte, denn wer sich ein vollwertiges Album (45 Minuten) dieser Genussklasse zum Kaufmichpreis von 8 (!) Euro entgehen lässt, ist selbst schuld.
Kontakt gibt es über die Homepage (wo auch einige MP3 zu finden sind):
http://www.nevercomessilence.de
Anspieltipps: Silent + Raven; Well World; Red Ocean
(und eigentlich auch noch Flying und My Spirit und Spirit Of Bounty, aber das darf ich ja nicht schreiben, weil mich der Chef sonst wegen Verstoßes gegen die Gesetze der Vernunft zu 24 Stunden DIMPLE MINDS und ONKEL TOM zwangsjackenverknackt, also lasse ich das besser.)
- Redakteur:
- Andreas Jur