NORMAHL - Friede den Hütten - Krieg den Palästen
Mehr über Normahl
- Genre:
- Punk Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 7 Hard
- Release:
- 10.04.2015
- Dieser Sänger braucht nur ein Chanson
- Freiheit
- Söldner
- Kapitalistenlied
- Es ist an der Zeit
- Es es es und es
- Das Narrenschiff
- Landjugend
- Sommer
- Aber morgen hab'n wir Geld
- Spass
- Alter Junge
Krieg den Kapitalisten!
Sie waren schon immer politisch, sie waren immer aktiv, und sie haben in knapp dreieinhalb Dekaden stete Statements geliefert, die zwar aus rein musikalischer Perspektive nicht immer gelungen waren, letzten Endes aber ihre Wirkung nie verfehlt haben. Umso alberner ist der Umstand, dass man im Hause NORMAHL im vergangenen jahr noch einige unnötige Rückschläge verkraften musste. Mehrere Songs der Deutschpunker aus Winnenden wurden rückwirkend indiziert, darunter unter anderem Material, das schon mehr als drei Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Doch Lars Besa und seine Mannen haben sich auch davon nicht unterkriegen lassen und den Faustschlag als Inspiration für das neue Werk aufgenommen. "Friede den Hütten - Krieg den Palästen" ist dementsprechend auch eine ziemlich deutliche Ansage an die derzeitige Gesellschaftspolitik, die man letztendlich auch als Befreiungsschlag sehen muss. Denn letzten Endes war die Band nie so vielseitig unterwegs wie auf dem neuen Album!
Mitunter liegt das aber natürlich daran, dass die Hälfte der zwölf neuen Kompositionen aus fremder Feder stammen und von der Band neu überarbeitet wurden. Hannes Wader und Reinhard Mey als treibender Einfluss für die raubeinigen Punker? Ja, denn inhaltlich hat man von den hiesigen Liedermachern einiges herausziehen können, was auch heute noch relevant geblieben ist - nachzuhören in der tollen Version von 'Das Narrenschiff' oder vom sehr motivierten 'Es ist an der Zeit'.
Doch nicht nur die Fremdkompositionen, sondern vor allem auch die eigenen Stücke auf "Friede den Hütten - Krieg den Palästen" funken auf Anhieb: 'Sommer' und 'Spass' sind überaus einprägsam, das balladeske 'Alter Junge' ist sogar richtig bewegend, und mit 'Söldner' provozieren die Herren auf sehr erwachsene Art und Weise, ohne dabei eine weitere Index-Kandidatur befürchten zu müssen. Das 'Kapitalistenlied' von Georg Kreisler und ein politischer Gassenhauer wie 'Aber morgen hab'n wir Geld' beschließen ein sehr ungewöhnliches NORMAHL-Album, aber eben auch eines, an das man sich auch im musikalischen Sinne noch lange erinnern wird. Projekt gelungen, Applaus genau jetzt!
Anspieltipps: Sommer, Spass, Aber morgen hab'n wir Geld, Kapitalistenlied
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes