NORMANDIE - Inguz
Mehr über Normandie
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Normandie Publishing
- Release:
- 19.02.2016
- Fight
- Awakening
- Collide
- Belieeve
- Loop Hole
- The Deep Cold
- Calling
- Starting New
- The Storm
- Epilogue
Bring mir doch mal einer einen neuen Horizont...
Als PAPA ROACH auf einer ihrer letzten europäischen Headliner-Tourneen eine junge Truppe namens GLAMOUR OF THE KILL ins Vorprogramm setzte und diese mit ihren teils poppigen Backings und ihrer klaren Emo-Schlagseite so richtig abräumte, musste man irgendwie staunen. Da wurde doch glatt ein tausendfach erprobtes Erfolgsrezept zum x-ten Male ausgegraben, aber mit so vielen brillianten Hooklines versehen, dass man gar nicht anders konnte, als das Material der Band auf Anhieb in sein Herz zu schließen. Einen ähnlichen Weg könnten nun auch die Schweden von NORMANDIE gehen, bei denen das kompositorische Muster fast auf den Punkt genau das gleiche ist wie bei besagter Combo. Ist das denn noch originell? Ja, die Frage ist durchaus berechtigt, denn der potenzielle Verschleiß, den das neue Album "Inguz" andeutet, scheint doch recht bald einzutreten. Aber leben wir einfach mal im Moment und genießen die starken Refrains dieses Albums. Und siehe da: Es packt einen gewaltig.
Dabei will man sich anfangs gar nicht erst von den polierten Melodien umwerfen lassen, die die Skandinavier hier zusammengestellt haben. Zu einfach scheint das alles zu laufen, zu simpel, zu direkt, ja schlichtweg zu fremdinspiriert. Aber dann kommt die Zeit der Hooklines, und spätestens hier läuft die Band so manchem prominenten Kollegen den Rang ab. BRING ME THE HORIZON und FIVE FINGER DEATH PUNCH sind die wohl beliebtesten Namen, die man sofort auf dem Zettel haben sollte, wenn es um Vergleiche geht. Und auch A DAY TO REMEMBER, und die angesprochenen Dauerbrenneer von PAPA ROACH sind namhafte Acts, mit denen sich NORMANDIE messen muss - und irgendwie auch kann.
Auch wenn ein fader Beigeschmack bleibt, weil die tatsächlichen Eigenanteile ebenso schmal sind wie die Reduktion der Pop-Anteile: Dieses Album macht Spaß, es animiert zum Mitträllern, und es besitzt - da widerhole ich mich gerne - stellenweise fabelhafte Widerhaken. Vergessen wir also für einen Moment den permanenten Fremdklau und freuen uns über Nummern wie 'Fight', 'Loop Hole' und 'The Storm'. Denn hier ist die Penetranz der Melodien am nachhaltigsten!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes
