NORTHERN CROWN - In A Pallid Shadow
Mehr über Northern Crown
- Genre:
- Progressive/Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.07.2020
- Leprosarium
- The Last Snowfall
- A Vivid Monchrome
- 8 Hours
- Observing
Ein frischer Doom-Ansatz.
NORTHERN CROWN spielte zuvor klassischen Doom Metal in CANDLEMASS-Tradition. Doch nach und nach öffnete sich die Band aus Florida ganz anderen Einflüssen. Mit dem dritten Album "In A Pallid Shadow" begibt sich das Trio auf eine erfrischende Reise durch progressive Gefilde und hartrockige Töne. Das Grundgerüst bleibt zwal Orgel-Doom, doch schon der fantastische Opener 'Leprosarium' malt das Konstrukt herrlich bunt.
Der Grund befindet sich zum einen hinter dem Mikrofon. Frank Serafine hat viel Blues in seiner Stimme und röhrt gar unepisch rock'n'rollig. Das nimmt der Musik allerdings keineswegs die Intensität, das Herzblut strömt gar aus den aufgedrehten Lautsprechern. Vor allem wenn mit 'A Vivid Monochrome' urplötzlich eine Piano-Ballade angestimmt wird, die Serafine gandenlos gut und herzerweichend veredelt. Im weiteren Verlauf des Stücks setzen übrigens noch Streicher ein und das Klavier wird von lauten Sechssaitern verdrängt. Ich für meinen Teil bin jedes Mal wieder hin und weg von diesem Song.
Auch undoomig ist über weite Teile die Rhythmik. Denn der für das Schlagzeug zuständige Gastmusiker Dan Konopka spielt hauptberuflich bei den Pop-Rockern OK GO und hat sich offensichtlich vorgenommen, hier endlich mal richtig die Sau heraus zu lassen. Und damit hat er Bassistin Leona Hayward (ex-WEAPONLORD) wohl angesteckt. Die Basslinien jedenfalls grooven teils beachtlich flink.
Ist das dann überhaupt noch Doom? Ja, irgendwie schon. Zum einen ist die Atmosphäre echt düster und zum anderen sind Gitarren und Orgel doch sehr im epischen Doom Metal verbandelt. Man muss sich das als spannende Mischung aus CANDLEMASS und KANSAS vorstellen - ohne kerzenmessnerische Erhabenheit und ohne allzu fröhliches Gegniedel. Die sechs langen Songs (die eine Spielzeit von achtunddreißig Minuten ergeben) sind zu jeder Sekunde aufregend und werden auch nach mehreren Durchläufen nicht langweilig. Dan Swanös ausgewogenes und saftiges Mastering sorgt zudem für zusätzlich gespitzte Ohrläppchen. Als Appetitanreger hört euch doch mal das ausufernde und abschließende Meisterwerk 'Observing' an:
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring