NOSTURAACK - Ilsomr
Mehr über Nosturaack
- Genre:
- Melodic Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.01.2017
- Two Coins For The Ferryman
- Stigmata
- Real Life Circus
- A Desert
- Downfall (Into Darkness)
- Blackened Present
- The Dark Oblivion
- Atomare Zerfallsrate
- Evil & Insanity
- Vitriolic God
- Last Strike
Angeschwärzter Todesstahl auf ausgetretenen Genre-Pfaden.
Frauen im Metal sind glücklicherweise schon lange ein gewohntes Bild und die Damen beschränken sich inzwischen auch nicht mehr nur auf operettenhaften Gesang im symphonischen Metal-Sektor, sondern überzeugen auch vermehrt mit aggressiven Growls und Screams, die sich keinesfalls vor den männlichen Kollegen verstecken müssen. Ähnliches gilt auch für die Schweriner NOSTURAACK, bei denen sich Fronterin Zoi gemeinsam mit ihren vier Mitstreitern bereits seit dem Jahr 2007 an pechschwarzem Todesstahl versuchen. Bisher kam dabei noch wenig zählbares herum, doch nach einer Demo-CD im Jahr 2012 steht nun endlich mit "Ilsomr" das offizielle Debüt in den Startlöchern, das in Eigenregie unters metallische Volk gebracht wird.
Rein optisch gibt sich die Truppe aus Mecklenburg-Vorpommern dabei schon einmal viel Mühe, alle typischen Black-Metal-Stereotypen zu erfüllen. Angefangen beim unumgänglichen Corpse-Paint, das anno 2017 wohl kaum noch innovativ oder schockierend daherkommt, setzt sich dieser Eindruck auch beim Artwork der Scheibe fort, das natürlich einen Wald bei trübem Mondlicht zeigt. Alles in allem stehen damit die Vorzeichen also eher auf einem müden Schwarzmetall-Aufguss, wie er in den vergangenen Jahren leider von viel zu vielen Bands im hiesigen Underground zelebriert wird.
Glücklicherweise korrigiert sich diese Eindruck allerdings zumindestens teilweise, sobald der Silberling im Player landet und die Musik des Fünfers das Zepter übernimmt. Natürlich darf auch hier das übliche Gitarren-Geschrammel nicht fehlen, doch anstatt sich einfach nur mit dissonanten Riffs von einem Song zum anderen zu kämpfen, setzen die Schweriner vermehrt auf Death-Metal-Grooves, die nicht selten an die Könige des angeschwärzten Todesstahls BEHEMOTH erinnern. Dazu kommt eine gute Portion Melodie, die sich das Quintett ganz offensichtlich bei DISSECTION abgeschaut hat und die Songs wie 'Stigmata' oder 'The Dark Oblivion' die richtige Würze verleiht. Gepaart mit einer für das Genre durchaus angemessenen, aber trotzdem drückenden Produktion enstehen so einige wirklich gelungene Tracks, bei denen einzig und allein die doch etwas dünnen Screams von Fronterin Zoi negativ auffallen.
Insgesamt ist NOSTRUAACK damit ein solides Debüt gelungen, das für Genre-Fans durchaus empfehlenswert ist. Gleichzeitig wird sich die Scheibe im immer dichter werden Black-Metal-Dickicht allerdings wahrscheinlich schwer tun, denn optisch, wie auch musikalisch verlässt sich die Truppe noch allzu oft auf altbewährte Rezepte, worunter der Wiedererkennungswert von Band und Songs auf lange Sicht leidet.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs