ORCHID - Through The Devils Doorway
Mehr über Orchid
- Genre:
- 70s Stoner/Doom
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- The Church Within Records
- Into The Sun
- Eastern Woman
- Son Of Misery
- No One Makes A Sound
Endlich die BLACK SABBATH-Reunion mit Ozzy – ach nein, das sind ja "bloß" ORCHID mit ihrer ersten Veröffentlichung.
Auch in der heutigen, sehr schnelllebigen Zeit, in der man mit Album-Veröffentlichungen nur so überhäuft wird, taucht dann im Wust von Rohstoffverschwendung, immer mal wieder ein Highlight auf, welches in diesem Falle auf den Namen ORCHID hört.
Das Quartett stammt aus San Francisco und katapultiert uns mit ihrer großartigen EP "Through The Devils Doorway“ zurück in die Siebziger und würde die Truppe Ozzy Osbourne statt Theo Mindell am Mikro haben, könnte man denken, es handelt sich hier um unveröffentlichtes BLACK SABBATH-Material aus den Siebzigern.
Mit Superlativen soll man ja sparsam umgehen und man hat sie auch gerne mal schnell zur Hand, aber was alleine schon der Opener 'Into The Sun' an Klasse rüberbringt, ist mir schon fast unheimlich, denn so geniales Zeugs habe ich lange nicht mehr gehört. Hier braucht man keine weiteren Anläufe damit es klick macht, diese Uptempo-Nummer zündet sofort, lädt zum Mitnicken ein und ist außerdem noch ein absoluter Ohrwurm, der süchtig macht. Bei soviel Genialität fehlt einem dann fast schon der Glaube, die Band würde auch mit den noch bevorstehenden drei Tracks der CD den Standard halten können, aber die Sorge hätte ich mir sparen können, denn nach dem orientalischen Intro läutet das dunkle Riffing die nächste Offenbarung ein. Der sehr groovig klingende Midtempo-Song 'Eastern Woman' erinnert doch sehr an die alten Haudegen von PENTAGRAM und lässt einem nicht ruhig auf dem Stuhl sitzen. Die an John Fogerty (CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL) erinnernden Vocals von Theo Mindell sind absolut ausdrucksstark, passen unwahrscheinlich gut zum Sound und stecken voller Leidenschaft. Das leicht bluesige und etwas psychedelische Zwischenspiel 'Son Of Misery' (cool blubbernder Bass) lässt einem mal etwas Zeit zum Durchschnauben, bevor uns dann das abschließende 'No One Makes A Sound' förmlich killt. Der knapp sechsminütige Track drückt unglaublich intensiv, hat einen bombastischen Chorus und was nach dem entspannt ruhigen Mittelpart der Nummer abgeht, kann man mit Worten nicht beschreiben – pure Siebziger-Magie!
Wie schon erwähnt, schmeißt man ja gerne mit Superlativen durch die Gegend und diese Review kommt sicherlich sehr euphorisch rüber, aber ich war schon lange nicht mehr so begeistert von einem Silberling wie in diesem Falle von ORCHID. Wer auf 70s-Rock steht, dazu gerne mal Stonerrock auflegt und auch mit Doom etwas anfangen kann, kommt an dieser EP absolut nicht vorbei.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Thomas Schmahl