ORDER OF CHAOS, THE - Apocalypse Moon
Mehr über Order Of Chaos, The
- Genre:
- (Melodic) Thrash Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Killer Metal Records
- Release:
- 13.11.2015
- The Anthem Of Pain
- Death After Life
- Indoctrination
- Downfall
- Evil Surrounds Me
- Survival Of The Richest
- Apocalypse Moon
- The Venom
- Sexwitch
- Victim Of Circumstance
- Deceiver
- The Devil That You Know
Großartiger Mix aus Agressivität und Melodie
Die Kanadier THE ORDER OF CHAOS sind hierzulande ein noch recht unbeschriebenes Blatt, was recht verwunderlich ist, steht das Quintett doch bereits seit 2011 beim deutschen Label Killer Metal Records unter Vertrag. Gegründet wurde die Truppe um Frontfrau Amanda Kiernan allerdings schon im Jahr 2003 und spielte sich anschließend von kleinen Clubkonzerten in Kanada hoch bis auf die Bühnen europäischer Festivals. Aktuell kommt mit "Apocalypse Moon" bereits der dritte Longplayer in den Handel, dessen Release von einer Europa-Tour als Support für BATTLE BEAST und ALPHA TIGER unterstützt wird. Auf eben dieser Tour fand dann auch meine erste Begegnung mit der Band statt.
Musikalisch sind die Fünf extrem schwierig einzuordnen, zu vielfältig sind die Einflüsse, die sich in ihrer Musik wiederfinden. Definitv erwartet den Hörer hier allerdings nicht der klassische Female-Fronted-Metal, wie er aktuell zum Beispiel von den gehypten Mannheimern BEYOND THE BLACK zelebriert wird. Keyboards und nette Popmelodien sucht man hier nämlich vergebens, viel eher wildert die Instrumentalfraktion in der Grauzone zwischen Thrash, Melodic Death und technischem Death Metal. Hinzu kommt die unglaubliche vielfältige Stimme von Amanda, mit der sie zwischen melodischem Klargesang, agressiven Shouts und Screams alles abdecken kann, was insgesamt die Musik des Quintetts noch einmal facettenreicher macht.
Das ganze Spekturm seiner Möglichkeiten demonstriert das Quintett dann auch bereits beim Opener 'The Anthem Of Pain', der mit einem Mix aus wilder Raserei in den Strophen und melodischen Hooklines im Refrain den Lonplayer standesgemäß eröffnet. Ein durchaus guter Beginn, der allerdings vom folgenden Material noch deutlich übertroffen wird. Dabei liefern die Kanadier durchgehend so hervorragendes Songwriting ab, dass es wirklich schwer fällt, hier einzelne Songs als Highlights herauszupicken. Messerscharfe Riffs, hymnische Refrains und tolle Gitarren-Soli, hier wird alles geboten, was ein wirklich gutes Album ausmacht. So dauert es dann auch einige Hördurchläufe, bis aus dem hochklassigen Material einzelne Songs herausstechen. Ganz besonders positiv fallen im Langzeittest der Titelsong 'Apocalypse Moon', das sehr melodische 'Deceiver' und der Hit der Platte 'Victim Circumstance' auf, wobei diese Nennungen die Qualität des übrigen Material keinesfalls in Frage stellen sollen. Füller sucht man auf "Apocalypse Moon" nämlich vergebens. Abgerundet wird das Gesamtpaket von einer bissigen und druckvollen Produktion, die trotzdem nie zu poliert oder gar überproduziert klingt und von der sich einige Genre-Kollegen gerne eine Scheibe abschneiden dürfen.
Zählt man das bisher gesagte zusammen, dann kommt man nicht umhin festzustellen, dass "Apocalypse Moon" definitiv eines der Highlights der zweiten Jahreshälfte ist. Abseits von jeder üblichen Erwartung an eine Female-Fronted-Band haben die Kanadier ein gitarrenlastiges Album aufgenommen, das trotz aller Agressivität nie den Blick für eingängige Hooklines verliert. Also hört rein und lasst euch begeistern!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs