OTARGOS - No God, No Satan
Mehr über Otargos
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist / Soulfood
- Release:
- 30.08.2010
- Hoax Virus God
- Cloning The Divine
- Worship Industrialized
- Hexameron
- I, Flesh Of God
- Origin
- Cuiusvis Hominis Est Errare
- I, Blood Of Satan
- XXI (The Pathological Mass)
- The Hulk Of Conviction And Faith
Beschwörerisch, fanatisch, einzigartig.
OTARGOS haben bereits auf ihrem vergangenen Release "Fuck God - Disease Process" bewiesen, inwiefern man die bekannten Schemen des finsteren Metals auseinanderreißen kann, ohne sich dabei zwingend mit völlig neuen Extremen zu beschäftigen. Ihr kreativer Output und die Risikobereitschaft innerhalb einer Szene, die gerade jetzt wieder im Begriff ist, aus der Asche emporzusteigen, haben auch ihr französisches Label überzeugt. OTARGOS bleiben Season Of Mist treu und veröffentlichen dort dieser Tage mit "No God, No Satan" ein weiteres, musikalisches Schwergewicht.
Und was sofort wieder überzeugt: Die eindringliche, unheimlich düstere Atmosphäre, die ihr dichtes Netz über alle zehn Stücke spinnt und zwischendurch überraschend bösartige Züge annimmt, infolge derer die Band sich noch tiefer in den bislang noch nie so präsenten Black-Metal-Kosmos hineinversetzt. Eine stimmungsmäßig derart fiese Nummer wie 'Hexameron' spricht eine dunkelschwarze Sprache, die Blasts und die Brachialität im wechselseitig gestalteten 'Origin' kommen dem in der Folge sofort wieder nahe. Generell haben sich OTARGOS in Sachen Tempo auf einen wesentliche Entwicklung in der Dynamik ihrer Songs einlassen können. 'Cloning The Divine' beispielsweise (im Übrigen als Video ausgekoppelt) drückt dermaßen aufs Gas, dass man die Band streckenweise nicht mehr so recht wiedererkennt - und das zu keiner Sekunde auf Kosten der immerzu erhabenen Atmosphäre.
Über weite Strecken ist "No God, No Satan" aber selbstredend dem Doom zugeneigt, in dessen Dunstkreis mit 'I, Flesh Of God' sowie 'The Hulk Of Conviction And Faith' zwei großartige Kompositionen hevorstechen. Gerade der Schlusssong stellt alles bis hierhin Dagewesene noch einmal gehörig in den Schatten, baut sich mit seinen majestätischen Riffs zu einem wahren Monster auf und greift gleichzeitig dieses psychedelische Element, welches sich allgemein durch die gesamte Platte zieht, eine Spur konsequenter auf, um das Finale in eine wahrhaft hypnotischen Dark-Metal-Show zu verwandeln.
Letzteres wäre schließlich aber auch eine allgemein gültige Beschreibung des neuen OTARGOS-Meisterstücks. Die Franzosen zelebrieren ihre Interpretation des finsteren Metals nach allen Regeln der Kunst, lassen zwar auf der Schlussgeraden mit zwei kurz aufeinandefolgenden Interludien ein wenig Federn, haben bis dorthin jedoch schon so viel Fantastisches zustande gebracht, dass man jede kleine Einschränkung gerne in Kauf nimmt. Wer Black Metal leicht experimentell und vor allem schleppend mag, darf "No God, No Satan" nicht missachten!
Anspieltipps: The Hulk Of Conviction And Faith, Hexameron, Origin
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes