PEARL JAM - Pearl Jam Twenty (Original Motion Picture Soundtrack)
Mehr über Pearl Jam
- Genre:
- Grunge
- Label:
- Smi Col (Sony Music)
- Release:
- 16.09.2011
- Release - Verona, Italy
- Alive - Seattle
- Garden - Zurich, Switzerland
- Why Go - Hamburg, Germany
- Black - MTV Unplugged
- Blood - Auckland, New Zealand
- Last Exit - Taipei, Taiwan
- Not For You - Manila, Philippines
- Do The Evolution - Monkeywrench Radio
- Thumbing My Way - Seattle
- Crown Of Thorns - Las Vegas
- Let Me Sleep - (Christmas Time) Verona, Italy
- Walk With Me - Mountain View, Calif.
- Just Breathe - Saturday Night Live
- Say Hello 2 Heaven - Demo
- Times Of Trouble - Demo
- Acoustic #1 - Demo
- It Ain't Like That - Demo
- Need To Know - Demo
- Be Like Wind - Demo
- Given To Fly - Instrumental
- Nothing As It Seems - Demo
- Nothing As It Seems - Seattle
- Indifference - Bologna, Italy
- Of The Girl - Instrumental
- Faithfull - Pistoia, Italy
- Bu$hleaguer - Uniondale, N.Y.
- Betterman - New York
- Rearviewmirror - Los Angeles
Interessanter Soundtrack zur PEARL JAM-Doku!
Im Nachhinein sind PEARL JAM zweifelsohne die wichtigste und einflussreichste Band aus der Seattle-Szene - und umständehalber auch die Truppe mit dem längsten Atem. Während sich das Gros der einstigen Grunge-Bewegung schnell wieder hat scheiden lassen, das Label Sub Pop seine Bedeutung schnell einbüßen musste und manch halbgare Reunion lediglich dem Zweck diente, einige gescheiterte Solo-Existenzen wieder ins rechte Licht zu rücken, haben Eddie Vedder und seine Spießgesellen seit zwei Dekaden die Fahne der Szene hoch gehalten und ihre Wurzeln nie aufgegeben. Zwar ist die Band derzeit meilenweit davon entfernt, die großen Momente ihrer Karriere zu bestätigen, doch sind PEARL JAM definitiv die einzige Band, die in all den Jahren konstant Qualität auf den Tisch gebracht hat.
Um die Laufbahn der Seattle-Urgesteine zu würdigen, haben sich die Musiker jüngst mit Star-Regisseur Cameron Crowe (u.a. "Vanilla Sky" und "Almost Famous") zusammengetan und einen Dokumentarfilm produziert, der die Geschichte einer der stolzesten aber auch tragischsten (man erinnere sich nur an den Roskilde-Unfall) Kapellen im Business zu erzählen und ihre Bedeutung für die gesamte Musikindustrie zu würdigen. Herausgekommen ist hierbei der Streifen "Twenty", der vor kurzem bereits in einigen Independent-Kinos angelaufen ist, inzwischen aber auch als DVD erhältlich sein dürfte. Den Soundtrack hierzu liefert die Band natürlich selber - und wie man es von PEARL JAM kennt, wurde auch hier nicht auf pure Resteverwertung gesetzt!
Allerdings beschränkt sich das Material des gleichnamigen Doppel-Silberlings vorrangig auf Live-Aufnahmen und Demo-Songs, die zwar auch eine interessante Facette der Band zeigen, aber eben auch nicht mit dem vergleichbar sind, was ein neuer Studio-Output bzw. ein echter Film-Score den Fans bescheren könnte. Ausgewählt wurden vor allem Stücke diverser Europa-Abstecher USA-Gigs, die stellenweise relativ rau gehalten werden und bei denen das Hauptaugenmerk auf die Atmosphäre bei den Gigs gelegt wurde. 'Why Go' und 'Release' beispielsweise haben bestenfalls Bootleg-Qualität, 'Walk With Me' (mit Neil Young als Gastsänger) ist ebenfalls frei von Overdubs, und selbst die Aufnahme der MTV Unplugged-Session ('Black') hat man nicht künstlich aufgewertet. Das ehrt die Band auf der einen Seite, mutet aber dennoch irgendwie merkwürdig an, da es sich bei diesen Aufzeichnungen nicht um typische Soundtrack-Schnipsel handelt.
Die Demo-Aufnahmen wiederum sind definitiv lohnenswert, da sie teils andere Arrangements mit sich bringen und letzten Endes auch vergegenwärtigen, was zwischen den Demos und den Original-Aufnahmen noch geschehen ist. Das Instrumental von 'Given To Fly' steht hier oben an, aber auch 'Times Of Trouble' wirkt in der akustischen Fassung eigenwilliger als die spätere Version.
Vor diesem Hintergrund macht "Twenty" dann sicherlich Sinn, wenngleich etwas mehr kreativer Spielraum bzw. neue Kompositionen erwünscht gewesen wären. Insofern ist diese Veröffentlichung letzten Endes lediglich als Zugabe für den langjährigen Fan zu betrachten, der die Karriere der Grunge-Mitbegründer intensiv verfolgt hat. Alle anderen sind definitiv besser beraten, sich erst das reguläre Studiomaterial draufzuschaffen und später zu einem solchen Release zu greifen - aber in dem Fall macht "Twenty" schlussendlich auch Sinn und erhält am Ende auch eine klare Empfehlung für Liebhaber leidenschaftlicher, emotionaler Rockmusik!
Anspieltipps: Given To Fly (instrumental), Need To Know (demo), Indifference
- Redakteur:
- Björn Backes