PERSUADER - The Fiction Maze
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2014
Mehr über Persuader
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inner Wound (Cargo Records)
- Release:
- 17.01.2014
- One Lifetime
- War
- The Fiction Maze
- Deep In The Dark
- InSect
- Son Of Sodom
- Sent To The Grave
- Heathen
- Dragon Rising
- Worlds Collide
- Falling Faster
Wilkommene Rückkehr eines ehemaligen Hoffnungsträgers
Als ich vor einiger Zeit die Ankündigung las, dass PERSUADER ein neues Album veröffentlichen würde, war meine Vorfreude groß. Die drei bisherigen CDs der Schweden, insbesondere "Evolution Purgatory" und "When Eden Burns", hatten mich kurz nach der Jahrtausendwende ziemlich begeistert und laufen auch heute noch regelmäßig. Für einen BLIND-GUARDIAN-Fan, der mit der neuen, zusehends auf Biegen und Brechen anspruchsvoll gestalteten Ausrichtung der Krefelder immer weniger anfangen konnte, war die Musik von PERSUADER eine willkommene Alternative. Immerhin hatte man mit Jens Carlsson einen Sänger, der, wenn er wollte, dem charakteristischen Gesang Hansi Kürschs verdächtig nahe kommen konnte. Da die musikalische Ausrichtung deutlich rauher war, boten die Alben all das, was man nach "Imaginations From The Other Side" vermisst hatte, zudem in einem modernen Klanggewand und mit gelegentlichen Flirts mit dem melodischen Death Metal der Göteborger Nachbarn.
Doch dann wurde es mit dem SAVAGE CIRCUS-Abenteuer von Sänger Jens, Gitarrist Emil Norberg und dem ehemaligen BLIND GUARDIAN-Trommler Thomen Stauch ruhig um die Band und ich wähnte sie bereits im Limbo nie aufgelöster, aber irgendwie vergessener Bands, bis nun "The Fiction Maze" vor mir lag. Und das macht genau da weiter, wo man 2006 aufgehört hat. Moderner, melodischer Power Metal mit rauem Gesang, ausgreifenden Refrains und einer leichten Melodic-Death-Kante wird gespielt, und zwar so richtig gut. Die Musiker verstehen es, ihre Instrumente zu bedienen und Songs mit Hand und Fuß zu schreiben und liefern so elf Lieder ab, die keinen Fan der Band oder zeitgemäßen Power Metals aus Europa enttäuschen werden. Mit dem überragenden Titelsong, 'InSect' und dem abschließenden 'Falling Faster' hat man sogar eine ganze Reihe veritabler Hits versammelt, von denen vor allem die ersten beiden mit zum besten gehören, was die Band bisher geschrieben hat.
Ist also alles wunderbar und "The Fiction Maze" ein kommender Klassiker? Nicht ganz, denn bei aller Qualität gibt es doch einen Makel, den das Album nicht loswird: Zu viele der Lieder sind im immer gleichen, hohen Midtempo gehalten und so stellt sich nach einiger Zeit eine gewisse Langeweile ein, wenn wieder einmal nicht das Tempo variiert wird. Hier wäre einfach etwas mehr Abwechslung wünschenswert gewesen, um aus einem guten bis sehr guten Album ein durchweg sehr gutes zu machen.
Dennoch kommen Fans von melodischem Power Metal an PERSUADER im Jahr 2014 nicht vorbei und ich freue mich, die Band zurück unter den Lebenden begrüßen zu können.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst