PHOBIC - The Holy Deceiver
Mehr über Phobic
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Punishment 18 Records / TWS-Source Of Deluge
- Release:
- 23.11.2012
- The Holy Deceiver
- Necrosanctity
- Liar - From The Deepest Of His Soul
- Christianized
- Blessed Lust Arrogance
- Atrocity By Lies, Dominion Of Breeds
- Life?/Death. 'Till The End
- Sunday's Vomit
- Followin' The Light
- Phobic
- The Orison
Comeback einer italienischen Underground-'Legende'
Der Kultbegriff wird in den letzten Monaten definitiv zu häufig verwendet. Manchmal reicht es schon aus, wenn der Mitbegründer einer Kapelle seinerzeit bei einem Gig einer absoluten Underground-Kapelle Beifall gefurzt und später eine eigene Combo gegründet hat, um als Legende gefeiert zu werden - aber so geht's nun mal nicht. Auch die Musiker von PHOBIC werden als eine eben solche angepriesen, weil sie vor ziemlich genau elf Jahren nach diversen Startschwierigkeiten ihr Debüt eingehämmert und kurz darauf wieder in der Versenkung verschwunden sind. Womöglich gehört eine Menge Insidertum dazu, "Sick Blemished Uncreation" zu kennen - aber wegweisend war diese Scheibe, auch in der italienischen Fraktion der Death-Metal-Szene sicherlich nicht.
Doch zurück zum Hier und Jetzt, denn dort steht nach ewig langer Zeit mit "The Holy Deceiver" der Nachfolger des genannten Werkes in der Warteschleife und nimmt sich natürlich vor, in einer fernen Dekade ebenfalls mit dem Kultbegriff geschmückt zu werden. Tja, hehre Vorsätze sind ja nicht verboten, allerdings darf man stark anzweifeln, dass von PHOBICs Zweiter in zehn Jahren noch die Rede sein wird. Dies ist jedoch nicht an kompositorischen respektive handwerklichen Defiziten festzumachen, sondern schlicht und einfach an der Tatsache, dass die eigenständigen Anteile von "The Holy Deceiver" völlig bruchstückhaft sind. Ausschließlich die etwas spezielle Vermischung von Thrash-Gitarren und Death-Metal-Grooves könnte man hier auf der Haben-Seite markieren, jedoch wurde auch das schon an anderer Stelle auf allzu ähnliche Art und Weise praktiziert.
Was man PHOBIC aber definitiv lassen muss, und das ist sicherlich auch entscheidend, ist die Qualität, im Rahmen der bekannten Umgebung richtig guten Death Metal anzubieten. Seien es nun flotte Stücke wie 'Atrocity By Lies, Dominion Of Breeds' oder 'Necrosanctity' oder das technische Kabinettstückchen in 'Christianized': Sobald die Band ihren Cocktail aus schwedischen und amerikanischen Old-School-Einflüssen mischt, scheint ein schmackhaftes Resultat garantiert. Und abgesehen vom etwas plumpen 'Liar - From The Deepest of His Soul' ist "The Holy Deceiver" in der Summe wirklich eine sehr anständige Ansammlung klassischen Todesbleis, die sich eben nur durch die fehlende Originalität ein wenig ins Abseits drängt. Im Vergleich zu den tausend anderen Acts, die Jahr für Jahr die leicht überdurchschnittliche Masse bilden, sind PHOBIC aber sicherlich eine der führenden Bands - nur eben kein Kult.
Anspieltipps: Christianized, Phobic, Sunday's Vomit
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes