PORN - The Ogre Inside
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- Genre:
- Industrial Rock / Gothic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Echozone / Soulfood
- Release:
- 20.10.2017
- Sunset Of Cruelty
- She Holds Me Will
- Nothing But The Blood
- May Be The Last Time
- Close The Window
- Death Does Not Last Forever
- Heavy Is The Crown
- You Will Be The Deah Of Me
- The Ogre Inside
Gothic Rock authentisch emotional!
Philippe Deschemin ist ein viel beschäftigter Mann, der seine musikalischen Prioritäten zuletzt zu Ungunsten seines eigentlichen Hauptbetätigungsfelds verschob. Mit PORN veröffentlichte der französische Soundtüftler zwar 2015 noch ein Cover/Remix-Album, doch der letzte reguläre Release liegt schon sechs Jahre zurück. Deschemin hat sich in der Zwischenzeit mit seinem metallischeren Nebenprojkt AN EROTIC END OF TIMES vergnügt, bei dem er ebenfalls dem Industrial zuspricht, dies aber noch auf eine radikalere Art und Weise als bei PORN. Doch genau dieses Projekt hat am Ende auch entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung von "The Ogre Inside" gehabt.
Die neue Scheibe klingt insgesamt nämlich minder aggressiv und ist noch stärker den Gothic-Sounds zugewandt, die bei PORN zwar immer schon eine Rolle spielten, in ihrer epischen Ausgestaltung aber nie so prägend waren wie nun auf dem dritten Album. Die Songs sind melodischer, das Tempo wurde noch einmal reduzirt, und am Ende stehen neun monumentale Hymnen zu Buche, die gelegentlich mit den Songs der "Mechanical Animals"-Phase von MARILYN MANSON in Einklang geraten, dann aber auch wieder den sanfteren Industrial-Pfad einer Truppe wie MISERY LOVES INC. aufnimmt, ohne den melodischen Teil des Materials entscheidend zu vernachlässigen. Selbst PARADISE LOST ("One Second"-Ära) und TYPE O NEGATIVE schimmern für einen Moment durch, wenn PORN seine verschleppten Epen zelebriert und sich von der finsteren Atmosphäre leiten lässt. Insbesondere der abschließende Titelsong geht in diese Richtung und entpuppt sich trotz seiner Überlänge als vermeintlicher Hitkandidat des aktuellen Albums.
Ohnehin ist "The Ogre Inside" - wenn auch nicht so offensichtlich - mit zahlreichen hitkompatiblen Highlights bestückt, die ganz besonders von der emotionalen Darbietung des Masterminds zehren. Hier lebt kein Kitsch, hier blenden auch keine Effekte: Nein, hier wird Industrial/Gothic-Rock authentisch-gefühlvoll gelebt und ein Album kreiert, in dessen gelegentlicher Melancholie man sofort versinken mag. Auch wenn "The Ogre Inside" summa summarum ein wenig Tempo rausnimmt, ist der dritte Streich aus dem Hause PORN glichzeitig auch der schönste!
Anspieltipps: The Ogre Inside, May Be The Last Time, Sunset Of Cruelty
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes