PORT NOIR - The New Routine
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2019
Mehr über Port Noir
- Genre:
- ALternative Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inside Out
- Release:
- 10.05.2019
- Old Fashioned
- Flawless
- Blow
- Champagne
- Low Lights
- 13
- Young Bloods
- Define Us
- Drive
- Down For Delight
- Out Of Line
Frischer Alternative aus dem Norden!
Durch den Soundcheck stoße ich immer wieder auf junge, frische Bands, die ich möglicherweise sonst nie entdeckt hätte und die sich dann weigern, meine Hörgänge wieder zu verlassen. Eine solche ist PORT NOIR aus Schweden, die irreführenderweise auf Inside Out Records residiert. Doch wo ich frickeligen Progressive Rock erwartet habe, bekomme ich einen großartigen Alternative Rock einer Band, die mit diesem zweiten Album eigentlich mit einem großen Fleck auf der Rocklandkarte auftauchen müsste!
Wobei der Begriff "Alternative Rock" den Stil der Drei nur oberflächlich beschreibt. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass viele elektronische Elemente in den Sound einfließen und PORT NOIR damit sogar in den Crossover-Bereich treten lassen. Dazu kommt ein beeindruckendes Gespür für Killer-Melodien, die die ersten fünf Lieder auf "The New Routine" zu ebenso vielen Volltreffern werden lassen. Dabei ist das Album durchaus abwechslungsreich und lädt zum Entdecken ein. Doch dieser Abwechslungsreichtum wird PORT NOIR irgendwann auch ein wenig zum Verhängnis, denn nicht jedes der Experimente ist gleichermaßen gelungen. Nach 'Low Lights' folgt meiner Ansicht nach eine Durststrecke von drei Songs, darunter die Single 'Young Bloods', die ich zu den eher schwachen Stücken zähle, und das hip-hoppige 'Define Us', das zwar einen guten und knackigen Refrain hat, aber in den Versen den gutgemachten Boden wieder preisgibt. Diese drei Songs können das Niveau der ersten fünf nicht halten, obwohl es auch darunter keinen echten Ausfall gibt. Danach nimmt das Album aber wieder Fahrt auf mit dem guten 'Drive', um schließlich noch zwei Highlights hinterher zu schleudern.
In jedem Fall trifft der Albumtitel "The New Routine" nur halb zu. Hier gibt es keine Routine, erst nach mehrmaligem Hören entfaltet sich eine gewisse Blaupause für die Lieder, die aber subtil genug abgewandelt wird, um das Scheibchen spannend zu halten. Dass noch nicht jeder Song das Zeug zum Klassiker hat, lässt der Band noch ein wenig Luft nach oben, aber "The New Routine" ist bereits ein beeindruckendes Werk geworden, dass mutig mit den Gepflogenheiten der Genres spielt und etwas Neues kreiert. Qualitätsrocker müssen reinhören!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger