POWERMAN 5000 - New Wave
Mehr über Powerman 5000
- Genre:
- Industrial / Nu Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pavement Music
- Release:
- 27.10.2017
- Footsteps And Voices
- Hostage
- Sid Vicious In A Dress
- David Fucking Bowie
- Cult Leader
- No White Flags
- Thank God
- Die On Your Feet
- Get A Life
- Run For Your Life
Im Schatten des großen Bruders
Die Industrial-Metaller POWERMAN 5000 sind hierzulande für die meisten sicher noch immer ein unbeschriebenes Blatt, obwohl die Truppe in den Vereinigten Staaten bereits seit Mitte der Neunziger mit Bands wie LIMP BIZKIT, KORN oder PANTERA tourt und auch bereits einige Singles in den Charts platzieren konnte. In Europa hat es für den Fünfer allerdings nie zum Durchbruch gereicht und so werden die meisten die Band wenn überhaupt durch ihren Soundtrack-Beitrag 'When Worlds Collide' zum Game "Tony Hawk's Pro Skater 2" oder durch den älteren Bruder von Sänger Michael Cummings kennen. Dieser ist nämlich niemand geringerer als Schock-Rocker und Kult-Regisseur ROB ZOMBIE, der mit bürgerlichem Namen ja Robert Cummings heißt. Die mangelnde Bekanntheit hält die Amerikaner allerdings nicht davon ab, auch mit dem mittlerweile elften Langeisen "New Wave" den Versuch zu wagen, den europäischen Metalfan endlich zu überzeugen.
Ob das allerdings wirklich gelingen wird, wage ich aktuell doch ein wenig zu bezweifeln, denn mit ihrem Mix aus Industrial und Nu-Metal-Anleihen sind die Herren nicht gerade innovativ unterwegs. Stattdessen sind die Parallelen zum großen Bruder von Fronter Michael überdeutlich, was nicht zuletzt durch die große Ähnlichkeit zwischen seiner Stimme und der von ROB ZOMBIE noch einmal verstärkt wird. Im Gegensatz zum amerikanischen Kult-Rocker fällt die Hit-Ausbeute auf dem neuen POWERMAN 5000-Silberling allerdings deutlich geringer aus, sodass schlussendlich jedem starken Track ein eher uninspirierter Song gegenübersteht. So glänzt die Single-Auskoppelung 'Sid Vicious In A Dress' beispielsweise mit intelligentem Text und einer starken Hookline, während 'Thank God' mit besseren Schülberband-Lyrics und uninspiriertem Gitarren-Gestampfe daherkommt. Ähnliche Konstellationen lassen sich eigentlich für fast jede Nummer auf "New Wave" finden, weswegen sich schlussendlich Licht und Schatten mehr oder weniger die Waage halten. Einzig die Ballade 'No White Flags' ragt aus dem Gesamtblild heraus und punktet vor allem mit der ungewohnten Instrumentierung und einem feinen Refrain.
Unter dem Strich wird das aber nicht reichen, um POWERMAN 5000 hierzulande endlich zum Druchbruch zu verhelfen. Dazu haben sich einfach zu viele Füller auf dem neuen Langspieler eingeschlichen und so werden die Amerikaner auch weiterhin ein Schattendasein fristen, von dem nur Insider und absolute Genre-Freaks Notiz nehmen werden. Freunde von ROB ZOMBIE und MARILYN MANSON können hier trotzdem mal ein Ohr risikieren, denn ein paar starke Tracks gibt es durchaus zu entdecken.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs