PREZIR - Contempt
Mehr über Prezir
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.06.2017
- How God Loves
- Devotee Decree
- Holy Men Of Putridity
- The Legend Of The Five Suns
- Dar-al Harb
- Serpents In The House Of Ra
Arg unterkühlter, sehr zielstrebiger Black Metal
Sofern wirklich große Unterschiede zwischen amerikanischem und nordeuropäischem Black Metal bestehen sollten, sind sie auf dem neuen Release von PREZIR nicht wirklich gut herauszufiltern. Die Herren aus Milwaukee vereinen die dissonanten, radikalen Klänge von der hiesigen Seite des Atlantiks mit den manchmal Thrash-betonten Riffs des Ami-Sektors und erschaffen auf ihrem neuen Album eine extrem aggressive, bisweilen sehr brutale Kombination aller schwarzmetallischen Stilmerkmale, ohne sich dabei zu sehr an bestimmten Bands zu orientieren. "Conmtempt" wimmelt zwar von kurzen Fremdzitaten und könnte gelegentlich auch mal mit dem Werk von SATYRICON und GORGOROTH verglichen werden, doch die wirklich offensichtlichen Schubladen bleiben in diesem Fall geschlossen.
Die notwendige Eigenständigkeit ist aber nicht das einzige Kennzeichen, das den neuen Longplayer dieser selbstbewussten Combo stärkt. Es ist auch die völlig radikale Umsetzung, dieses Misathropische, das hier nicht nur leicht durchschimmert, sondern einen mit voller Wucht trifft. PREZIR will kein Klischee erfüllen oder sich daran erheitern, die persönlichen Einflüsse mit Stolz erfüllt zu haben. Nein, die Band macht einfach ihr Ding, tritt ordentlich aufs Gas, spart sich aber die überproportionierte Raserei und bezieht sich in den entsprechenden Momenten lieber auf den finsteren Thrash-Sound, der das Riffing dominiert und dem frostigen Stoff noch mal ganz andere Optionen liefert.
Was jetzt fast so klingen muss, als würde PREZIR auf "Contempt" eine kleine musikalische Revolution starten, sollte aber noch einmal relativiert werden. Doch dort wo die Kreativität endet, setzt die US-Mannschaft einige gezielte Nadelstiche, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Dieses Album ist kein Meilenstein, kommt aber derart zielstrebig auf den Punkt, dass man es auf jeden Fall zu dden anschaffungswerten Releases des Jahrs 2017 hinzurechnen muss.
Anspieltipps: Holy Men Of Putridity, The Legend Of The Five Suns
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes