PROJECT 86 - Picket Fence Cartel
Mehr über Project 86
- Genre:
- Hardcore/Postcore
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Tooth & Nail Records
- Destroyer
- The Butcher
- The Spectacle of fearsome Acts
- Dark Angel Dragnet
- Cold And Calculated
- Cement Shoes
- A John Hancock With The Safety Off
- Two Glass Eyes
- Cyclonus
- The Black Brigade
- To Sand We Return
High Energy mal ganz anders!
Die Musiker von PROJECT 86 haben definitiv Hummeln im Hintern. Soviel Energie, wie die Band auf ihrem neuen Album "Picket Fence Cartel" verewigt, dieser hohe Grad an Entschlossenheit und Willenskraft, scheint schon ziemlich außergewöhnlich. Dies ist aber nur ein Punkt von vielen, die das neue Album auszeichnen. Hinzu kommt zu allererst noch die relativ ungewöhnliche Mischung aus stampfenden Rhythmen und punkig anmutendem Hardcore, der sich zudem auch immer wieder im Postcore-Segment nährt. Unkonventionelle Arrangements sind an der Tagesordnung, werden aber ständig von melodischen Refrains gefressen und verwandeln den Silberling in einen Ohrwurm-Garanten der eigenwilligsten Art. Aber genau das zeichnet "Picket Fence Cartel" erst aus.
So verspielt, wie es die erste Betrachtung vielleicht suggeriert, ist die Scheibe aber dann doch nicht geworden. Man stelle sich einfach mal vor, RISE AGAINST hätten sich mit Twiggy Ramirez verstärkt, einige MANSON-Grooves in ihren Sound aufgenommen, das Ganze mit einigen marginalen Metalcore-Tendenzen gewürzt und das Ganze individuell auf eine Melodie zusteuern lassen, deren vereinanhmender Wirkung man sich nicht mehr entziehen kann. So ähnlich schlagen die elf Stücke von "Picket Fence Cartel" nämlich immer wieder ein, stets eingängig, voller ungebremster Energie, aber dank der druckvollen Produktion auch immerzu mit der Wucht, die von den aggressiveren Passagen auch eingefordert wird. Unabhängig davon, ob PROJECT 86 aufs Tempo drücken, sich verhalten in ihre Riffs zurückziehen oder bestimmend mit stampfenden Beats arbeiten: Wirklich jeder Song ist ein Treffer.
Am Ende ist es sogar so, dass die Band trotz ihrer unkonventionellen musikalischen Verhaltensmuster in gewisser Weise unter die Sparte Easy Listening fallen. Ein niederschmetterndes Urteil? Nein, keineswegs. Aber wem es gelingt, jeden Chorus in eine Explosion zu verwandeln und bei all den ungewöhnlichen Breaks und Kombinationen so leicht zugänglich zu bleiben, für den darf man gerne auch mal in die positiven Ecken solcher Schubladen greifen. Wie auch immer: "Picket Fence Cartel" ist ein absolut genialer Grenzgänger, vor dessen enormer Energie man sich besser in Acht nimmt. Kaufempfehlung, uneingeschränkt.
Anspieltipps: The Spectacle Of Fearsome Acts, A John Hancock With The Safety Off, Cyclonus
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes