PURE REASON REVOLUTION - Hammer & Anvil
Mehr über Pure Reason Revolution
- Genre:
- Progressive Electro Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Superball (EMI)
- Release:
- 15.10.2010
- Fight Fire
- Black Mourning
- Patriarch
- Last Man, Last Round
- Valour
- Over The Top
- Never Divide
- Blitzkrieg
- Open Insurrection
- Armistice
Expect the unexpected!
Ein wenig hatte es sich schon auf dem Vorgänger "Amor Vincit Omnia" angedeutet: PURE REASON REVOLUTION sind eine der Bands, die nie mit ihrer Entwicklung am Ende sein werden. Bei den Briten geht es immer nur um ihre Vision der Musik. Es gibt keine Grenzen, keine Kompromisse und doch gibt es deutliche Trademarks, die es möglich machen, die Musik von PURE REASON REVOLUTION immer sofort dieser Band zuzuordnen.
Aber fangen wir vorne an: Das 2007er-Debüt "The Dark Third" war ein atmosphärisch-progressives Meisterstück, das man durchaus als typisch britisch identifizieren konnte und vor allem von den großartigen, mehrstimmigen Vocals von Chloe Alper, Jon Courtney und Jamie Wilcox geprägt war. "Amor Vincit Omnia" baute vermehrt elektronische Beats ein, war aber dank der Gesangsstimmen eindeutig als PURE REASON REVOLUTION zu erkennen.
"Hammer & Anvil" führt diesen Weg nun unbeirrt fort. Die elektronischen Sounds werden noch weiter in den Vordergrund gerückt, was stellenweise dazu führt, dass der Laie denkt, hier eine Techno-Scheibe aufgelegt zu haben. Vor allem der Beginn von 'Blitzkrieg' dürfte für Rocker und Metaller eine ganze Spur zu weit gehen. Auch im Opener 'Fight Fire With Fire' herrschen aggressive Beats vor und der ungewohnt im Vordergrund stehende Gesang von Chloe ist weniger sanft als sonst. Da fühlt man sich gleich wie zwischen Hammer und Amboss. Dieses Gefühl herrscht bei 'Black Mourning' nicht mehr vor, auch wenn die Beats hier den Song voran treiben, während man die Gitarrenarbeit eher vermutet als hört. Das ändert sich im weiteren Verlauf des Albums auch nur gelegentlich. Die Gitarre ist nur selten dominant, während man den Spielplatz in erster Linie den erneut brillanten Vocalarrangements und den elektronischen Beats überlässt. 'Last Man, Last Round' und vor allem 'Valour' sind dafür exzellente Beispiele, während das anmutige 'Armistice' zum Schluss noch mal Erinnerungen an das Debüt der Dame und der Herren wachwerden lässt.
Damit wird aber auch klar, dass sich PURE REASON REVOLUTION von einem Großteil des Lesezirkels unseres Magazins verabschiedet haben. Nur die Wenigen, die mit diesen elektronischen Sounds etwas anfängen können und zudem eine Vorliebe für wunderschöne, mehrstimmige Gesangslinien haben, werden die Briten auch weiterhin auf ihrem Weg begleiten. Für mich persönlich wiegen die Vocals die Beats locker auf, so dass "Hammer & Anvil" auch diesmal über weite Strecken überzeugen kann. Zudem ist die unnachgiebige, visionäre Attitüde der Band einfach auch sympathisch und unterstützenswert.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk