QUBE - Incubate
Mehr über Qube
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Electrum Production
- Release:
- 21.01.2011
- Nothing
- Mantis
- Obsession
- In The Name Of God
- Blame
- Way To Nowhere
Polens metallische Antwort auf Maynard James Keenan.
Der ewige TOOL-Vergleich dürfte den Polen von QUBE mittlerweile bereits aus den Ohren hängen - manche Dinge sind eben auf Dauer lästig. Andererseits könnte man sich eigentlich kaum eine bessere Referenz als Vergleichsobjekt vorstellen als die inzwischen kaum mehr betriebsamen Ami-Proggies. Zumal deren Mastermind Maynard James Keenan auf allen möglichen Hochzeiten tanzt, nur kaum mehr auf der eigenen.
QUBE sind nun sicherlich nicht das musikalische Äquivalent zu TOOL, und davon ist keine Phase aus dem Schaffen der visuell sehr kreativen Superstars betroffen. Vielmehr nehmen die Osteuropäer viele kompositorische Reize von ihren offenkundigen Lieblingen auf und verarbeiten diese zu individuell sehr vielschichtigen, einfach andersartigen Songs, von deren hypnotischer Wirkung man irgendwann nicht mehr genug bekommen kann. Und das ist dann der Zeitpunkt, an dem "Incubate" seine wahnsinnig berauschende Wirkung langsam aber sicher zur Entfaltung bringt.
Das aktuelle Album der vier Newcomer spricht die Sprache purer Inbrunst, versprüht eine unglaubliche Energie, aber auch Ambitionen, die gewaltsam erscheinen. Wenn im Opener 'Nothing' eine schleppende Modern-Metal-Walze losrollt und sich irgendwo zwischen brachialen MESHUGGAH-Sounds und schlichten Heavy-Rock-Grooves einsortiert, spürt man zunächst einmal die auditive Überforderung, die "Incubate" noch mehrmals für seine Hörer bereithalten wird. 'Mantis' ist kurz darauf vergleichsweise unspektakulär, kann aber auch als Ruhe vor dem Sturm interpretiert werden, der im Anschluss folgt und nicht mehr abreißt. Das relativ lange 'Obsession' wird seinem Titel treu und ist eine wahrliche Offenbarung. Ständige Wechsel, eine ausgesprochen brilliante Dynamik und dazu ein intensiver Mix aus alternativen Gitarren und progressivem Metal-Songwriting zieren die Mitte des Albums - und entladen sich später in Stücken wie 'In The Name Of God' und 'Blame' noch heftiger. 'Way To Nowhere' ist schließlich das inoffizielle TOOL-Tribute und erinnert ein letztes Mal an den großen Namen, bevor ein unbetiteltes Stück ein Album beendet, welches so viele positive Gefühle und Energien freisetzt, dass man sich kaum mehr davon lösen mag.
So wie "Incubate" soll und muss anno 2011 progressiver Metal klingen! Denn so berauschend und packend wie dieser Release definiert sich musikalischer Genuss!
Anspieltipps: Obsession, In The Name Of God, Blame
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes