RAGGEDY ANGRY - How I Learned To Love Our Robot Overlords
Mehr über Raggedy Angry
- Genre:
- (Modern) Rock / Metal / Crossover
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Danse Macabre (ALIVE)
- Release:
- 01.10.2010
- Wake
- Dont Mess With The S.S.
- Burn Your Gods
- Fire Engine Red
- Sick Thoughts
- My Escape
- Take The Home
- Easter Island Radiaton
- Get Fucked
- Assimilate
- Superjet
- Digital Hell
- Robot Love
- Epiloge Cheers
Außergewöhnlicher industrieller Crossover - und Lust auf mehr!
Kanada - mal wieder der Ursprung außergewöhnlicher Klänge. Wie so oft eigentlich schon. Und meistens auch extrem. Und ja: Extrrem ist der Output des neuen RAGGEDY ANGRY-Albums "How I Learned To Love Our Overlords" auf alle Fälle - und in erster Linie extrem anders!
Die Band zelebriert auf ihrem neuen Album eine gewagte Mischung aus harscher Elektronik, brutalen Industrial-Gitarren und teils - Überraschung - sehr organisch inszenierten Metal-Riffs. Die potenziellen Inspirationen sind natürlich schnell ausgemacht, doch RAGGEDY ANGRY wehren sich mit ihren Songs konsequent gegen jedes bekannte Schema und jeglichen Ansatz von etwaiger Massenkompatibilität. Einen Rob Zombie beispielsweise scheint die Band aus dem Effeff zu kennen, seinen Gegenpart Manson ebenfalls, und es wäre auch nicht verwunderlich, wenn MINISTRY und die DEATHSTARS auf dem morgendlichen Speiseplan der Nordamerikaner stehen - doch alleine schon durch den sehr offensiven Gitarrensound setzen sich RAGGEDY ANGRY gekonnt über diese qualitativ hochwertigen Standards hinweg und kochen in ihrer ganz privaten, intimen, schließlich aber sehr expressiven Nische ihr eigenes Süppchen. Und das mundet einfach vorzüglich!
"How I Leanred To Love Our Overlords" besitzt jedoch noch einige Bonus-Qualitäten, die die Faszination für diese Band erst vervollständigen. So behalten sich die Kanadier vor allem ihre Unberechenbarkeit bei und spielen mit den Stimmungen wie einst Agassi mit dem gelben Filz. Hört man etwa die bizarren, irrwitzigen Verzerrer in 'Take Me Home' will man gar nicht glauben, dass Pop-Songs wie 'Assimilate' oder 'Superjet' aus der gleichen Feder stammen. Und gerade bei diesem Vergleich sind die Assoziationen so weitläufig, dass sich RAGGEDY ANGRY eigentlich schon in alle Richtungen freigeschwommen haben. Elegisches ist ebenso erlaubt wie Verträumtes, und während die beiden besagten Nummern plötzlich die Masse ansprechen, plant die Band in aggressiven Stücken wie 'Don't Mess With The S.S.' oder 'Sick Thoughts' bereits eine noch heftigere Gegeninitiative, die dieses unheimlich vielseitige Album noch einmal immens belebt.
Ja, Leben, das ist es schließlich, was "How I Learned To Love Our Overlords" beschreibt, und dazu viele krasse Emotionen, die hier mit allerhand maschineller Kompositionen eingefangen werden. Man mus daher nicht zwingend das Industrial-Genre zum Favoriten erklären, um diese Platte zu lieben. Es reicht schon eine Vorliebe für gewagte Ausdrucksweisen - und schon erschließt sich eines der besten und interessantesten Alben des gesamten Kalenderjahres!
Anspieltipps: Burn Your Gods, Don't Mess With The S.S., Sick Thoughts, Take Me Home, Robot Love
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes