REPRESSION - Reloaded
Mehr über Repression
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Mystery Eagle
- Metal Gods
- Caught In The Night
- Defenceless
- Highway Loose (Live)
- Nightrider
- Hungry Eyes
- Breaking The Chains
- River Of Tears
- Keep The Fire Burning
Untergrund lässt grüßen.
Gitarrenorientiert, klassisch und druckvoll, das sind jene Adjektive, die sich mir bei meinem jungfräulichen Durchgang des vorliegenden Werkes offenbarten. "Reloaded" heißt das gute Stück und soll wohl am ehesten dazu dienen, die aus Dinslaken stammende Combo REPRESSION wieder in die Gedächtnisse der Hörerschaft zu hieven. Denn schließlich musizieren die beiden einzig verbliebenen Gründungsmitglieder Kraft und Ostra bereits seit rund 30 Jahren zusammen, konnten eine handvoll Alben in die Menschheit abfeuern und mit ihrem schnörkellosen, kräftigen Heavy-Rock/-Metal so manche Bühne in Schutt und Asche legen, beispielsweise jene von SAXON auf ihrer "Solid Ball Of Rock"-Tour. Um die Jahrtausendwende wurde es dann still um die Rocker, MESSIAH’S KISS wurde von ihnen ins Leben gerufen und die Weichen in eine Power-/Speed-Metal-Richtung gelegt.
Nach einer längeren Pause kehren REPRESSION nun also mit Re-Recordings zurück, fahren nunmehr auf der traditionell-angehauchten Schiene und haben dabei einige Überraschungen parat. Zum einen haben die Niederrheiner mit dem JUDAS PRIEST-Evergreen 'Metal Gods' eine gute und passende Coverversion am Start, obgleich die Platzierung an zweiter Stelle etwas unglücklich gewählt wurde. Genauso verhält es sich mit der Live-Darbietung von 'Highway Loose', da beide Stücke am Ende der Platte sicherlich eine bessere Figur gemacht hätten. Nichtsdestotrotz ist die hier angebotene Kost äußerst lecker und macht Appetit auf mehr. 'Mystery Eagle' ist zu Beginn ein mitreißender Rocker, wie der Rest der Platte sauber produziert und für Freunde des Heavy Rocks definitiv erhaben. Coole Riffs, ein erfrischender Sound, tolle Soli und das raue Stimmchen von Jörg Gast, der damals schon bei seinen Kollegen trällerte, lassen weitere Stücke wie 'Caught In The Night', 'Breaking The Chains', das coole 'Hungry Eyes' und etwas flottere 'Keep The Fire Burning' aufleuchten. Mit 'Defenceless' schwimmt man überdies in etwas ruhigere, hymnischere Gewässer, zumal etwaige Geschwindigkeitsausbrüche, egal, ob man nun langsamer oder schneller agiert, der Platte und der Abwechslung noch besser gestanden hätte.
Schließt man abrundend seine Augen vor der Deplatzierung der Bonus-Stücke, den fehlenden Up-Tempo-Nummern und dem etwas unglücklichen, da unspektakulär gewählten Artwork, so entpuppt sich "Reloaded" als tolle Zusammenstellung gitarrenlastiger Heavy-Rock-Stücke. Man kann die Truppe nur zum Weitermachen animieren, schlecht ist „Reloaded“ keineswegs, im Gegenteil. Es zeigt, wie rohdiamantenreich der deutsche Underground sein kann.
Anspieltipps: Mystery Eagle, Hungry Eyes, Keep The Fire Burning
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp