RHAPSODY OF FIRE - The Cold Embrace Of Fear
Mehr über Rhapsody Of Fire
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 15.10.2010
- ACT I - The Pass Of Nair-Kaan
- ACT II - Dark Mystic Vision
- ACT III - The Ancient Fires Of Har-Kuun
- ACT IV - The Betrayal
- ACT V - Neve Rosso Sangue
- ACT VI - Erian's Lost Secrets
- ACT VII - The Angels' Dark Revelation
Kopfkino - das metallischste Hörspiel aller Zeiten!
Möge die Schlacht beginnen. Lange Zeit war es ruhig geworden um die Italienischen Filmscore-Metaller von RHAPSODY OF FIRE. Dann erfolgte die Meldung, dass sie sich mit Nuclear Blast verbündet haben, um gegen den bösartigen Feind anzukämpfen. Der erste Feldzug war ein großer Erfolg, denn mit "The Frozen Tears Of Angels" konnten sie alle Kritiker verstummen, die den nahenden Untergang der Band prophezeiten. RHAPSODY OF FIRE streiften die Ketten ab und knüpften an alte, glorreiche Tage an. Zieht die Schwerter, der nächste Kampf steht bevor.
Dass Chefdenker Luca Turilli für Drei arbeitet, ist nicht erst seit Gestern bekannt. Dass die kühnen Recken aber derart schnell nachlegen würden, hätte wohl niemand gedacht. Gut, die Basis der jetzigen EP "The Cold Embrace Of Fear" schon während der Aufnahmen zu "The Frozen Tears Of Angels" entstand. Doch wie packt man einen halbstündigen Track auf ein Album? Genau, gar nicht! Also haben sich die Drachentöter dazu entschlossen, sich noch einmal im tiefsten Keller des Königreiches einzuschließen, um diesen Diamanten in aller Ruhe zu schleifen. Heraus gekommen ist das opulenteste, was RHAPSODY OF FIRE jemals vollbracht haben.
Im Grund besteht "The Cold Embrace Of Fear" aus einem Song – doch fanfreundlicherweise hat man dieses Monster in sieben Akte unterteilt. Wer auf dieser EP klassische Songs erwartet, kann im Burgverlies weiter schmoren. Denn nichts anderes als ein gigantisches Kopfkino haben die Italiener erschaffen. Augen zu, der Film beginnt. Zunächst treffen wir auf die Helden, welche sich ihren Weg bahnen ('ACT 1 – The Pass Of Nair-Kann'), auf das aufkommende Orchester ('ACT 2- Dark Mystic Vision') und die sich anschleichenden Gitarren, welche im längsten und metalischsten Stück zum Tragen kommen ('ACT 3 – The Ancient Fires Of Har-Kuun'). Große Melodien, fette Chöre und die unvergleichlichen Gitarrensoli von Meister Turilli – RHAPSODY OF FIRE schöpfen alles aus, was geht. Doch der Film ist noch nicht vorbei – im Gegenteil, jetzt beginnt es erst spannend zu werden. Die Erzähler (u.a. Christopher Lee) und Schauspieler übernehmen die Szenerie ('ACT 4 – The Betrayal'), das Orchester begleitet und leitet über zum großen Finale. Folkloristisch begeistert der zweite echte Song der EP ('ACT 5- Neve Rosso Sangue') – Fabio singt in seiner Muttersprache die liebreizendsten Melodien und beweist, warum er einer der begnadetsten Sänger der Szene ist. Schön, dass diese Stimme im harten Geschäft nicht verloren gegangen ist.
'ACT 6 – Erian’s Lost Secrets' setzt dem ganzen die Krone auf. Basierend auf dem vorherigen Akt wird das Kopfkino völlig aus den Fugen gebracht. Die E-Gitarren kehren zurück und bringen die gigantischen Chöre gleich mit. Mehr geht fast nicht. Mit dem letzten, gesprochenen Akt ('ACT 7 – The Angels’ Dark Revelation') schließt das Kapitel "The Cold Embrace Of Fear" – was bleibt zurück? Staunen und die Erkenntnis, dass Fantasy-Fans hier voll auf ihre Kosten kommen. Gigantischer kann ein Hörspiel gar nicht sein. Daher jedoch die Warnung – wer auf typische Power Metal-Songs steht, sollte zunächst ein Ohr riskieren. RHAPSODY OF FIRE-Fans können und werden bedenkenlos zugreifen.
Was bleibt als Resümee zu sagen? Majestätisch, erhaben und absolut groß. Breitwandkino für die Ohren. Ein bildgewaltiger Sturm in sieben Akten!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Enrico Ahlig