RITUAL NECROMANCY - Disinterred Horror
Mehr über Ritual Necromancy
- Genre:
- Death Metal / Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dark Descent Records
- Release:
- 25.05.2018
- To Raise The Writhing Shadows
- Command The Sigil
- Discarnate Machination
- Cymbellum Eosphorous
- Disinterred Horror
Same old doom story
Ich muss wirklich zugeben, dass ich die Übersicht über all die vielen Neuankömmlinge im tödlichen Doom Metal verloren habe. Nachdem die klassische Spielart der verschleppten Töne in den letzten Jahren eine erhebliche Renaissance erfahren hat, ist auch der infernale Teil des Genres langsam aber sicher wieder aus seinem langjährigen Schattendasein hervorgetreten und steht momentan stärker da denn je zuvor.
Eine der Bands, die von dieser Entwicklung ebenfalls profitieren möchte, ist RITUAL NECROMANCY, eine technisch sehr versierte Combo aus Portland, die zwischen den doomigen Noten gerne auch mal die totale Offensive erprobt und mit ungestümen Attacken auch gerne mal ein paar Überraschungen vorbereitet, auf die man zunächst nicht vorbereitet ist. Denn die Amis zelebrieren die langsamen Riffs, dehnen sie mit vielen dreckigen Untertönen herlich derbe in die Länge und sorgen dann für den großen Knall, in dem sie mit einem knackigen Break sofort den Orkan heraufbeschwören - und der kommt gerade in Tracks wie 'Discarnate Machination' und 'Disinterred Horror' völlig unvorbereitet.
Allerdings sind die Überraschungseffekte damit auch schon verhallt, denn trotz des hohen handwerklichen Anspruchs, den die Band an sich selbst richtet, agiert RITUAL NECROMANCY auf "Disinterred Horror" weitestgehend konventionell. Die Stukturen sind vertraut, die IMMOLATION- und INCANTATION-Einflüsse schimmern manchmal eine Spur zu stark durch, und mangels wirklich greifbarer Eigenanteile verschwimmt das Ganze irgendwann mit der Masse ähnlich gearteter Releases - ganz gleich auf welchem Level die Jungs aus Oregon auch arbeiten.
Als ein gutes, technisch gar herausragendes Album mit leichten Abstrichen bei der Produktion geht "Disinterred Horro" am Ende aber trotzdem durch. Natürlich darf man in diesem Sektor kein großes Spektakel erwarten, aber ein bisschen mehr Exklusivgeschmack gehört zum Anforderungsprofil einer jeden frischen Band. Und davon hat diese Scheibe leider noch zu wenig. Nichtsdestotrotz: Death/Doom-Liebhaber sollten den Lauschangriff völlig unbefangen wagen, denn schlecht ist das Material beileibe nicht!
Anspieltipp: Cybellum Eosphorous
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes