RUINS - Cauldron
Mehr über Ruins
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Debemur Morti Productions / Twilight
- Release:
- 30.01.2009
- Where Time Is Left Behind (Echoes Of Ghosts)
- Threshold Forms
- Cauldron
- Hanged After Being Blinded
- Genesis
- Upon These Skeletons (Bury The Dead)
- Suicidal Pulse
Die bisher größte Überraschung des Jahres in Sachen Black Metal kommt aus Tasmanien!
Vom wahren und ultimativen Ende der Welt, genauer gesagt aus Hobart in Tasmanien kommt diese junge Band, die 2004 von nicht mehr ganz so jungen Musikern gegründet wurde. Mit von der Partie sind nämlich Alex Pope von den australischen EVIL DEAD an Saiten und Gesang, sowie niemand Geringeres als Dave Haley von PSYCOPTIC an den Kesseln. Bereits unmittelbar nach der Gründung erschien eine EP und ein Jahr später das Debüt "Spun Forth As Dark Nets", das im schwarzmetallischen Untergrund aufwirbeln konnte. Durch dieses Album wurde unlängst auch Debemur Morti Productions auf die Band von der südaustralischen Insel aufmerksam und nahm sie unter Vertrag. Nun liegt mit "Cauldron" nach langen vier Jahren auch endlich der Nachfolger vor, und der muss sich hinter den etablierten Größen der europäischen Schwarzwurzel-Szene nicht verstecken.
Schon das tolle Artwork, das Rev. Kriss Hades von RUINS' Landsleuten SADISTIKK EXECUTION gemalt hat, versetzt den Hörer in die passende infernalische Stimmung, um in die düsteren Klanglandschaften der Ruinenfreunde zu versinken. Und diese Landschaften malen die Australier im tiefen Schwarz des Teufels und im violetten Gewand des Priesters, der die Totenmesse liest. Sie verbinden ihren Black Metal mit Elementen aus dem angejazzten Death Metal und lassen so auch hin und wieder Gedanken an ATHEIST und Konsorten aufkeimen. Die Vocals zwischen Knurren wie beim Opener 'Where Time Is Left Behind' oder wölfischem Heulen bei 'Threshold Forms', sind eine Klasse für sich. Daneben erinnert das eine oder andere finster-doomige Riff samt dazu passendem "Uhhh!" an CELTIC FROST, wie dies etwa in der zweiten Hälfte von 'Hanged After Being Blinded' mehrfach der Fall ist. Hier dürft ihr auch als Fans von DARKTHRONE zu "Plaguewielder"-Zeiten aufhorchen. Ihr kommt absolut auf eure Kosten!
Auch wenn sie mit einer schwarzen Erhabenheit, die ihresgleichen sucht, durch die Nacht schreiten, wie beim epischen Siebenminüter 'Genesis': Alex und Dave offenbaren kaum Schwächen bei der Ausübung ihrer dunklen Magie. Das Gänsehaut erregende Horrorfilm-Sample gegen Ende leitet nahtlos in das schnelle und doch sehr melodische 'Upon These Skeletons' über, das Freunden von DISSECTION hervorragen munden dürfte, dabei aber keineswegs den Stil der Schweden kopiert, sondern nur eine ähnliche Atmosphäre erzeugt, die messerscharfem Riffing, sinistren Melodien und intensiv-bedrohlichem und gegen Ende immer mehr abdrehenden Gesang lebt. Fantastisch! Auch wenn es sich mit zunehmender Spielzeit immer mehr von der vorgenannten Stimmung entfernt. Die rockige Note des Rausschmeißers 'Suicidal Pulse' verrät zu guter Letzt auch, was SATYRICON dazu bewogen haben könnte, RUINS als Support für ihre Australien-Tour zu buchen.
Ihr seht mich einigermaßen begeistert und gleichermaßen überrascht, dass uns vom anderen Ende der Welt völlig unerwarte ein solcher Black-Metal-Hammer einholt, den ich den Freunden der klassischen Dunkelkunst ganz dringend ans schwarze Herz legen möchte. Unbedingt mal reinhören!
Anspieltipps: Where Time Is Left Behind, Hanged After Being Blinded, Genesis, Upon These Skeletons
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle