RUINS OF WYRD - Ruins Of Wyrd
Ruins Of Wyrd
Mehr über Ruins Of Wyrd
- Genre:
- Progressive/ Postrock/ Ambient/ Stoner
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- RUINS OF WYRD Eigenvertrieb
- Release:
- 28.02.2011
- Ocean Of Light
- Amazonian
- Lost Horizon
- Terry Oh
- Loop
- The Light And The Space
- Away Into The Distance
- Palace Of Souls
06.10.2011 | 10:29
Eine Kostbarkeit, die bislang verschüttet blieb. Das muß sich ändern!
Seit einigen Wochen nun schon schleppe ich dieses Paketchen mit mir herum, um nun endlich mit Nachdruck realisieren zu können, was für einen Schatz ich da im allmorgendlichen oftabendlichen und zwischendurchregelmäßigen Konsum so mitführe. Nämlich ein gleichnamiges Album einer Band aus dem sachsen-anhaltischen Gardelegen, die nunmehr den Wohnsitz in den Mönöpölchen Dresden und Magdeburg verlegt hat. RUINS OF WYRD hießen seit Gründung der Band 2006 ELIS, was bestimmt Ärgernisse mit der Gothic-Institution aus Liechtenstein bedeutet hat. Oder mindestens Verwechslungsgefahr. Dabei haben die beiden stilistisch so viel miteinander zu tun wie Kräuterbockwurst und Karamellschlagsahne. Ich werfe hier mal ein paar ernst gemeinte Orientierungsbröckchen hin: TOOLisches Schlagzeug, AMPLIFIERige Rhythmen, bassige Wellen wie bei fies gelaunten SISTERS OF MERCY, soundgroteskharmonische Auswüchse wie vom Stonerrockplaneten Centauri selbst gesandt. Die Progressive -Rock-Gemeinde dürfte mit diesem Zweitling in der Ellipse hüpfen...
Jaja, mann und frau lasen's hier richtig und wir werden hier nicht er Übertreibung überführt werden: Mit den Schwerpaketen und Superlativen kann die dreiköpfige Band ungeschönt mithalten, denn abgesehen von dem professionellen Klang, der in dieser Phase einer Band an sich schon selten anzutreffen ist, tönen acht wohlig unterkühlte Vollblüter so dermaßen vollendet daher, als hätten die jungen Musiker seit dem allerersten Griff zur Gitarre und den Drumstöcklein an noch nie etwas anderes gedacht.
So wie sich 'Ocean Of Light' mit seiner feingliedrigen Linienführung am Anfang zu einem Mitreißer der Sonderklasse heraufsteigert, ist nach 'Amazonian' eine Tal- und Bergfahrt durchlebt, die vor kleinen Ereignissen besät und bestückt ist.
So wie sich 'Ocean Of Light' mit seiner feingliedrigen Linienführung am Anfang zu einem Mitreißer der Sonderklasse heraufsteigert, ist nach 'Amazonian' eine Tal- und Bergfahrt durchlebt, die vor kleinen Ereignissen besät und bestückt ist.
Nach dem zwischenzeitlichen luftigen Durchatmer haut uns die Band 'Terry Oh' um die Löffel, die Männer nähern sich damit den härteren Spielarten und versagen trotzdem nicht, weil es kein sinnleeres Geklopfe und Gehetze gibt. Durch die drei Minuten führt vor allem ein Haupmotiv, dass in den Siebzigern seinen Ursprung gefunden hat und ins Neuzeitliche hineingerifft wird.
Achja, Postrock gibt’s ja auch noch. Mit drauf auf die Platte. 'Loop' – ein nächster Höhenflug und Neunminüter, fesselt. Mit Anstiegen, Ausbremsungen und Losreißungen, die es in sich haben. Den Zuhörbefehl, das Etwaspassiertmitmir, ein Spannungsgefälle, dass ich persönlich so lange lange nicht mehr so glaubwürdig umgesetzt gehört habe. Ein ähnlicher, wobei nicht ganz so intensiv wird in 'Away Into The Distance' erzielt.
Mit 'Palace Of Souls' – einer Verbeugung vor Maynard James Keenan und den seinen - wird der Zuhörer aus einer Platte herausgelitten und herausgeführt, die seit Anfang 2011 im Untergrund schlummert und es aber wie wenige andere es verdient haben, hervorgezerrt zu werden. An die weite breite Öffentlichkeit... denn da gehört so etwas Formidables hin.
Bin begeistert und euphorisch - auch nach dem -zigsten Konsum!
Bin begeistert und euphorisch - auch nach dem -zigsten Konsum!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben