RUNAMOK - Electric Shock
Mehr über Runamok
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mausoleum Records
- Release:
- 20.11.2009
- Corrupthead
- The Last Song On The Left (Mondo Brutale)
- Electric Shock
- Nothing I Fear
- People Like You
- Icons
- Silence
- Object Of Desire
- Where Angels Die
- Addicted To Vice
- Feed Me
Noch mehr Thrash, noch mehr Selbstbewusstsein!
Die Jungs von RUNAMOK gehören zu den fleißigsten Metallarbeitern im gesamten deutschen Underground. Immerhin vier Alben konnten die Herren um Workaholic Fabian Schwarz in den vergangenen sechs Jahren realisieren, davon mit "Back For Revenge" und "Dance Of The Dead" zwei echte Sahnestücke. Ein Jahr nach dem Release des letzten Studiowerks "Freak Business" hat das Quintett nun endlich einen entscheidenden Schritt getan und sich mit Mausoleum Records einen zuverlässigen Business-Partner ausgesucht. Doch wie sieht die musikalische Reaktion auf diese wünschenswerte Entwicklung aus?
Nun, um es vorwegzunehmen: Der Plattendeal hat die Jungs definitiv noch einmal mächtig gepusht. So entschlossen und zielstrebig, vor allem aber so heavy agierten RUNAMOK noch auf keinem ihrer bislang veröffentlichten Alben. "Electric Shock" dreht sich in erster Linie um Riffs, Riffs und nochmal Riffs und drängt die Band noch viel heftiger in den Thrash-Sektor. Hin und wieder schleicht sich ein klassischer Power-Metal-Groove in die Songs, übernimmt kurz die Initiative, wird dann aber wieder von einer Salve abgelöst, die von Bay-Area-Inspirationen über Mustain'sche Eigenwilligkeit bis hin zum flotten Riffing eines Jeff Waters alles aufbieten kann, was gerade den nordamerikanischen Thrash-Sound aus(ge)macht (hat).
Zu Beginn ist es aber ausgerechnet die Band, die in den letzten Monaten schon öfter ihren Einfluss geltend gemacht hat, welche auf "Electric Shock" als Inspirationsbrunnen durchdringt: TESTAMENT. Das Duo Schwarz/Kaufman hat sich in den letzten Monaten zweifelsohne nicht nur einmal mit dem Werk von Eric Petersen auseinandergesetzt, was gerade in derberen Nummern wie 'Corrupthead' und im starken Titelsong mehr als deutlich nach außen gekehrt wird. Aber auch in einem Song wie 'Addicted To Vice', dessen forscher Ton vielleicht das Deftigste ist, was bislang unter dem Banner RUNAMOK veröffentlicht wurde, schlägt in diese Kerbe, ohne dabei aber zu nah an die Legende heranzurücken. Unterdessen ist der Anteil der melodischen Beiträge ein ganzes Stück zurückgegangen und dem unglaublich entschlossenen Bollerwerk des aufstrebenden Quintetts gewichen. Aggressive Nummern wie 'People Like You' sind auf "Electric Shock" keine Seltenheit, eingängige, harmonischen Momente wie 'Object Of Desire' eher die Ausnahme. Diese Entwicklung ist am Ende auch das einzig Bedauernswerte am neuen, mittlerweile breeits fünften RUNAMOK-Album. Ähnlich wie ANNIHILATOR hatte die Band es bislang immer wieder hinbekommen, Riffing und Melodik geschickt zu koppeln. Dieser Aspekt fällt aufgrund der deutlich härteren Ausrichtung und der inzwischen anders gelagerten Prioritäten leider weg.
Nichtsdestotrotz ist "Electric Shock" für RUNAMOK genau das richtige Album zur richtigen Zeit. Die Band zeigt den Willen, endgültig auf der großen Bühne mitzuspielen, präsentiert sich tighter als je zuvor und behält sich trotz der vielen berechtigten Vergleichsmöglichkeiten das nötige Quäntchen Eigenständigkeit. Wer Bands wie ANNIHILATOR, TESTAMENT und MEGADETH vergöttert, sollte "Electric Shock" daher auch nicht verpassen!
Anspieltipps: Addicted To Vice, People Like You, Electric Shock
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes