SARASTRO BLAKE - New Progmantics
Mehr über Sarastro Blake
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Mentalchemy Records / Just For Kicks
- Release:
- 14.10.2013
- The Lady Of Shalott
- Clare's Song
- Scotland, The Place
- Sonnet 116
- Stanzas For Music
- Prelude To The Highlands
- My Heart's In The Highlands
- Remember
- Flaming June
- Beyond
- Solitary Bench
Relativ lahmer Italo-Prog mit anstrengender Retro-Note
Einigen Leuten dürfte es Paolo Pigni mit seinen Ambitionen durchaus angetan haben; dass zum Beispiel Ex-YES-Tastenmann Rick Wakeman sich für die Aufnahmen des ersten, von Pigni inszenierten SARASTRO BLAKE-Albums hergegeben hat, spricht für das italienische Multitalent, das sich hier erstmals nicht als Hired Gun bzw. Sessionmusiker präsentiert, sondern abseits seiner Arbeit bei MOGADOR auch eigene Ideen entwerfen und kreativ ausarbeiten kann. Allerdings scheint der bereits seit vier Dekaden aktive Musiker in dieser Sparte noch nicht allzu firm zu sein, wie "New Progmantics" leider oft genug untermauert.
Das erste SARASTRO BLAKE-Album lässt vor allem einen intensiveren Hauch von Atmosphäre vermissen. Sobald sich Pigni und sein Team aus Gastmusikern etwas verspielter geben und in langeen Epen wie 'Stanzas For Music' und 'Flaming June' auch mal ein par reine Instrumental-Fragmente einbringen, geht der ruhige, entspannte Fluss der Songs sofort verloren. Beschränkt man sich hingegen auf kompaktes Songwriting und entwirft simple, aber eben auch nicht besonders packende Melodien, kämpfen die betroffenen Stücke mit der Langeweile, nachzuhören in den beiden rausschmeißern 'Beyond' und 'Solitary Beach', aber auch im drögen 'Clare's Song'.
In diesem Zusammenhang ist es ziemlich schade, dass das inhaltliche Konzept nahezu vollkommen von der Musik verschlungen wird. Zarathustra als Namensgeber ist eine besondere Hommage an Pignis Lieblingskomponisten Mozart, der Querverweis auf Blake betont die Lyrik renommierter britischer Dichter, die der italienische Projektleiter bei der Erstellung der Texte verwendete, ohne dabei den vielleicht wichtigsten Romantiker neben Shakespeare einzubeziehen - und diese eigenwillige Mischung, die "New Progmantics" eigentlich ausstrahlen sollte, verliert mit wachsender Spielzeit leider immer mehr Bedeutung.
Insofern muss man Paulo Pignis ersten eigenständigen Gehversuch als weitestgehend fragwürdiges Projekt zurücklassen. SARASTRO BLAKE entwickelt viele Ideen, stockt bei der konsequenten Umsetzung aber noch ganz gewaltig.
Anspieltipp: My Heart's In The Highlands
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes