SHINING - 8 1/2 - Feberdrömmar I Vaket Tillstånd
Mehr über Shining
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Dark Essence (Soulfood)
- Release:
- 20.09.2013
- Terres Des Anonymes
- Szabadulj Meg Önmagadtól
- Ett Liv Utan Mening
- Selvdestruktivitetens Emissarie
- Black Industrial Misery'
- Through Corridors Of Oppression
Gelungenes Zwischenspiel für Fans
Was tut Niklas Kvarforth wohl wenn er nicht gerade neue Songs schreibt oder Bücher mit seinem eigenen Blut signiert? Er wälzt sich durch den eigenen Backkatalog und nimmt ältere SHINING-Songs neu auf. Und zwar in teilweise anders arrangierten und ursprünglicheren Versionen (Im Vergleich zu den LP-Veröffentlichungen der jeweiligen Nummern). Eine Feier ist mit illustren Gästen immer besser, das weiß auch Herr Kvarforth. Für fünf der Songs auf "8 1/2 - Feberdrömmar I Vaket Tillstånd" hat er sich Verstärkung ins Studio geholt und der Blick auf die Namensliste bietet nicht Kleckern, sondern Klotzen!
Den Beginn macht La sale Famine, seines Zeichens Mastermind bei den französischen Black-Metallern von PESTE NOIRE. Hinter 'Teeres Des Anonymes' verbirgt sich auch keineswegs ein neuer Song, sondern die französische Version von 'Fields Of Faceless' (von "III - Angst - Självdestruktivitetens Emissarie", 2002). In der neu eingespielten Version klingt der Song noch roher, kälter und mit den französischen Vocals sehr interessant. Der Gesang braucht den Vergleich nicht zu scheuen, der Song klingt wie für den Franzosen maßgeschneidert. Der zweite Track stammt ebenfalls vom 2002er Album der schwedischen Pestgeschwulst. Anstatt 'Mörda Div Själv…' heißt es nun 'Szabadulj Meg Önmagadtól' und zu hören ist Attila Csihar, den man wohl niemandem mehr vorstellen muss. Dem ehemaligen MAYHEM-Frontkeifer stehen seine landessprachlichen Vocals ebenfalls hervorragend (so man denn etwas vom Text versteht). Und es gibt noch eine weitere Gemeinsamkeit mit dem ersten "neuen" Song: Das Stück verbreitet eine famos morbide Atmosphäre, die bei SHINING in letzter Zeit etwas abhanden gekommen ist und mustergütig nach der Intention des Schöpfers an die Ursprünge der Band erinnert.
Neben den Gastsängern (es folgen noch Pehr Larsson, Gaahl und Maniac), die alle eine sehr gute Figur machen, werden die neuen Versionen durch die Instrumentierung teils dezent, teils merklich verändert. Vor allem wenn die Keyboards etwas Raum bekommen, sind die Klangunterschiede zum Original sehr präsent. Zu gefallen weiß da besonders 'Selvdestruktivitetens Emissarie' (ebenfalls von "Angst"), das sich etwas "harmonischer" gibt als das Original, in seiner verunsichernden Boshaftigkeit der alten Version in nichts nachsteht. Lediglich bei ''Black Industrial Misery' ist klar die ursprüngliche Version vorzuziehen, da bei der Neuaufnahme die abwechslungsreiche Schlagzeugarbeit etwas unter die Räder kommt wenn die Industrial-artigen Geräusche ins Klangbild kommen.
Dabei ist die Frage nach der "besseren" Version nicht unbedingt die entscheidende wenn es um eine Kaufmotivation geht. Der Weg ist das Ziel, und in diesem Fall der Vergleich zwischen den alten Aufnahmen und den Neuinterpretationen Kvarforths. Damit kann der geneigte Fan einige "nette" Stunden in Gesellschaft einer der zentralen Bands des Depressive Suicidal Black Metal verbringen oder so wie ich nach längerer musikalischer Abstinenz die Wunden der Zeit heilen lassen.
- Redakteur:
- Nils Macher