SKELETONWITCH - Forever Abomination
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2011
Mehr über Skeletonwitch
- Genre:
- Black Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Prostethic
- Release:
- 07.10.2011
- This Horrifying Force (The Desire To Kill)
- Reduced To The Failure Of Prayer
- Of Ash And Torment
- Choke Upon Betrayal
- Erased And Forgotten
- The Infernal Resurrection
- Rejoice In Misery
- Cleaver Of Souls
- Shredding Sacred Flesh
- Sink Beneath Insanity
- My Skin Of Deceit
Im Grunde ist alles Heavy Metal
Viele Bands behaupten ja, dass sie Schubladendenken ablehnen und man ihre Musik nicht kategorisieren könne. In 95% der Fälle ist das allerdings Blödsinn und man hat es in Wirklichkeit mit einer weiteren Kapelle zu tun, die nur einem Hype hinterher jagt.
Allerdings gibt es da natürlich auch noch die restlichen 5%, die tatsächlich aus dem Rahmen fallen und irgendwie anders sind. Eine Band, die ganz sicher zu dieser Minderheit zählt, hört auf den Namen SKELETONWITCH. Die Jungs aus Ohio werden zwar gerne als Black-Thrash-Band abgestempelt, aber sie haben gerade auf ihrem neuen Longplayer "Forever Abomination" deutlich mehr zu bieten als in das enge Korsett des schwarzen Prügelmetall hineinpasst.
So beginnt auch der erste Track 'This Horrifying Force (The Desire To Kill)' mit ungewohnt klaren und unverzerrten Gitarren, die aber anschließend durch groovende und treibende Schwermetall-Riffs abgelöst werden. Das folgende Stück 'Reduced To The Failure Of Prayer' ist wahrlich ein heftiges Brett und zeigt, dass die Amerikaner auch Death Metal spielen können. Insbesondere Sänger Chance, der eigentlich Black-Metal-Gekeife bevorzugt, greift hier auch teilweise auf Growls zurück und verleiht diesem Song eine ganz eigene Note. Die Riffs sind mal thrashig, dann wieder ziemlich brutal und driften auch mal gerne in Bereiche des old-schooligen Heavy Metal ab. Dennoch hat dieser Track deutliche Parallelen zu Bands wie DECEIDE, was gerade bei den singenden Gitarrensoli ins Auge fällt.
Die nächsten Lieder 'Of Ash And Torment' und 'Choke Upon Betrayal' lassen sich leicht als eine Mischung aus Speed Metal der Marke DRAGONFORCE und rockigem Black Metal beschreiben. Zwar werden hier auch mal Ausflüge in Richtung Death Metal unternommen, aber die Geschwindigkeit ist hier jeweils das auffälligste Merkmal. Bei 'Erased and Forgotten' hingegen werden schwarzmetallische Blasts mit hymnischen NWoBHM-Klängen verbunden, was unweigerlich an die holländischen ONHEIL erinnert. Nichtsdestotrotz erkennt man zu jedem Zeitpunkt, das man hier einen SKELETONWITCH-Silberling vor sich hat.
Der stärkste Titel der Platte hört übrigens auf den Namen 'The Infernal Resurrection' und hat von allen Songs den mit Abstand größten Wiedererkennungswert. Denn hier ist neben Thrash, Death Metal, NwoBHM und Black Metal auch klassischer 70s Rock eine wichtige Zutat. Dadurch wird der Refrain unglaublich eingängig und der gesamte Song zu einem fetter Ohrwurm.
Danach können 'Rejoice In Misery' und 'Cleaver Of Souls' die Spannung auf jeden Fall halten und bleiben der Heavy-Black-Thrash-Linie treu, aber gerade der Zweitgenannte bildet mit seinem genialen Hardrock-Gitarrensolo, das ein wenig an Slash in seinen besseren Tagen erinnert, den Klimax des Albums.
Der letzte Akt von "Forever Abomination" präsentiert sich wieder (melodisch) todesmetallischer. 'Sink Beneath Insanity' und 'My Skin Deceit' weisen Parallelen zu KATAKLYSM oder auch AT THE GATES auf und sind dennoch erneut eine gute Melange aus den verschiedensten Metal-Spielarten.
Eine sehr gute Vermischung unterschiedlicher Stile ist im Übrigen auch der gesamte SKELETONWITCH-Opus, den man wirklich als eines DER Highlights des Herbstes 2011 ansehen kann. Ob man nun eher ein Death-Metaller, ein Schwarzkittel, ein Old-School-Rocker oder Thrasher ist. Dieses Album bietet für jeden etwas und bleibt durch intelligentes Songwriting und kanalisierte Brutalität lange im Hörgang kleben. Dabei ist es egal ob man die Nordamerikaner als Black-Thrash, Death Metal oder sonst was ansieht, im Grunde ist nämlich alles Heavy Metal und der muss einfach Spass machen, was den Jungs auch eindeutig gelingt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner