SKYFORGER - Kurbads
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2010
Mehr über Skyforger
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 23.04.2010
- Curse Of The Witch
- Son Of The Mare
- The Nine-headed
- Bewitched Forest
- In The Yard Of The Father's Son
- The Devilslayer
- The Stone Sentinel
- In The Underworld
- Black Rider
- The Last Battle
- Kurbads
Uaaaargh! Räudiger Pagan Metal der lettischen Kult-Band.
Riga in Lettland ist die Heimat der kultigen Folk Metaller von SKYFORGER. Begonnen hat die Band unter dem Namen GRINDMASTER DEAD, einer Death-Metal-Band mit Folk-Elementen. 1995 wurde der Bandname geändert und eine erfolgreiche Karriere ins Leben gerufen, das einige starke Metal-Folk-Alben ins Leben geschickt hat und mit "Swordsong" sogar einen Ausflug in reine Folk-Welten beinhaltet.
2010 ist das Jahr, in dem "Kurbards" erneut den Thron der Folk-Metal-Veröffentlichungen erreichen will – und sehr gute Chancen hat. Doch bevor es folkig wird, überrascht die Band mit einem reinen Metal-Song mit einem geilen Gitarrenlead. 'Curse Of The Witch' scheint so etwas wie der Schulterschluss mit der eigenen Vergangenheit zu sein und macht klar, dass SKYFORGER vor allem eins sind: Verdammt heavy. Doch schon 'Son Of The Mare' beinhaltet klassische Folk-Intrumente und bricht mit seinem Mid-Tempo-Groove so einiges, mit Sicherheit aber das Genick der Fans. Stark. Unheimlich erholsam sind die Dudelsäcke, die ihre Melodien angenehm weit entfernt von den abertausend Mittelalter-Bands in die Nacht schreien, verbunden mit fetten Gitarren und dem energischen Gesang von Peteris. Die Riffs sind dabei entweder auf Moshen getrimmt oder auf BATHORYeske Breitwand-Gitarren-Arrangements ausgerichtet, freilich ohne dessen mystische Mystik zu kopieren.
Die Mischung aus fettem Groove und epischen Gitarren ist absolut schlüssig und verbunden mit einem zumeist interessanten Songwriting, das sich nur selten in den eigenen Schwanz beisst. Die Räudigkeit, die vor allem das Organ von Peteris erzeugt, wird dem einen oder anderen Blümchen-Elfen unter den Folk-Fans vor den Kopf stoßen, doch gerade das macht die Band interessant. Dabei sind die Songs eine interessante Mischung quer durch den traditionellen Metal und bieten dementsprechend so einiges an Abwechslung. Gerade live kann die Band mit ihrer enormen Bandbreite punkten, was sich in unglaublich intensiven Gigs äußert. Doch auch schamanisch-folkig wird da aufgespielt, als Zäsur auf der Platte befindet sich der kurze Track 'In The Yard Of TheFather's Son', der zeigt, wie sehr die SKYFORGER mit der Kultur ihrer Heimat verbunden sind.
Die explosive Mixtur mit einem Gefühl für die klassischen Metal-Wurzeln und schöne Folkmelodien auf Palm-Mute-Riffs könnte auch für jene eine Alternative sein, denen MANEGARM mit "Nattväsen" zu sehr in der Rotz-Punk-Kiste gewühlt haben. Denn letztendlich bieten die beiden Bands ein recht ähnliches Programm, um sich im Detail eben doch zu unterscheiden.
Fazit: Die Mischung aus Metal und folkigen Melodien irgendwo zwischen ARKONA, schnellen BATHORY, heftigen TVERD und old-schooligeren MYTHOTIN und vielen weiteren Viking-Horden machen SKYFORGER das, was sie am besten können: Abgehen. Verbunden mit tollen Melodien und epischen Momenten möchte ich das Album jedem Fan der genannten Bands ans Herz legen. Viel falsch machen kann man da nicht, denn "Kurbads" macht einfach Laune.
Anspieltipps: The Stone Sentinel, Curse Of The Witch
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Julian Rohrer