SLAYER - Diabolus In Musica
Mehr über Slayer
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- American Recordings
- Release:
- 09.06.1998
- Bitter Peace
- Death's Head
- Stain Of Mine
- Overt Enemy
- Perversions Of Pain
- Love To Hate
- Desire
- In The Name Of God
- Scrum
- Screaming From The Sky
- Point
<p class="MsoNormal">Die Neunziger neigen sich dem Ende</p>
Dass SLAYER in den Neunzigern eine etwas schwächere Zeit durchleben mussten, ist kein Geheimnis. Nach dem noch fulminanten und alles zermürbenden Live-Hammer "Decade Of Aggression", fügte man dieser legendären Diskografie mit "Divine Intervention" und "Undisputed Attitude" zwei leider nur recht ordentlich erscheinende Werke hinzu, die den Glanz und die Gloria vergangener Meilensteine nur kurz aufblitzen ließen. Von diesem Umstand blieb auch das 1998 erschienene "Diabolus In Musica" nicht verschont, obwohl es sich, objektiv gesehen, nach wie vor um ein gutes Thrash-Album, allerdings nur um ein mittelklassiges SLAYER-Werk. Der Name steht eben wie kein Zweiter für den Thrash-Sturm, der über bereits drei Jahrzehnte über unsere Köpfe hinwegfegt.
Mit dem wiedergekehrten Paul Bostaph an der Schießbude gibt es dennoch Stücke auf dem bereits achten Studioalbum, die sich mehr als gewaschen und die Intensität sowie unbändige Kraft der Achtziger in die Zukunft transportieren. 'Bitter Peace' drischt bereits frisch in die Hörmuscheln und ist von einem außerordentlichen Groove geleitet. Die neue Welle ist eben auch nicht an SLAYER spurlos herangezogen. Richtige Highspeed-Attacken sucht man auf "Diabolus In Musica" zwar vergeblich, dennoch sind es ultimative Brecher, überwiegend im mittleren Tempo angesiedelt, wie 'Scrum' oder das zum unbändigen Headbangen einladende 'Stain Of Mine', die prägend für den Sound der Thrash-Götter am Ende des letzten Jahrtausends sind. 'Overt Enemy' und 'In The Name Of God' sind darüber hinaus auch nicht von schlechten Eltern, auch wenn es beileibe bessere Stücke in die SLAYER Setliste geschafft haben. So fehlen sicherlich auf "Diabolus In Musica" diese Überhits, die sich wie Dampfwalzen in die Köpfe der Headbanger verschiedenster Generationen manifestiert haben. Aber in seiner Kompaktheit kann man aus diesem Werk sicherlich einige Goldfische herausangeln, die einen doch bewegen und begeistern können.
Dass SLAYER im neuen Jahrhundert wieder zu alter Stärke gefunden haben, steht außer Frage. Dennoch kann man sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn Araya und Co. nicht auf diese experimentellen und beinah schon Nu-Metal-lastigen Pfade der 90er Jahre wanderten. Wie würden "God Hates Us All" und "World Painted Blood" dann heutzutage aussehen und gäbe es diese, in meinen Augen, grandiosen Scheiben dann überhaupt? Somit erfüllte "Diabolus In Musica" vor 13 Jahren durchaus seinen Sinn und Zweck.
Anspieltipps: Bitter Peace, Scrum, Stain Of Mine
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp