SNIDER, DEE - Leave A Scar
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2021
Mehr über Snider, Dee
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 30.07.2021
- I Gotta Rock (Again)
- All Or Nothing More
- Down But Never Out
- Before I Go
- Open Season
- Silent Battles
- Crying For Your Life
- In For The Kill
- Time To Choose
- H.E.
- The Reckoning
- Stand
Elegant den Bogen gespannt
Schon erstaunlich, wie viel positive Angriffslust im Bauch und Tatendrang in den Knochen der ehemalige TWISTED SISTER-Shouter hat. Persönlich lernte ich DEE SNIDER im vergangenen Jahr als einen der nettesten Interviewpartner kennen, der mir schon damals einen kleinen Ausblick auf künftige Taten gab. Und, meine Güte, ist "Leave A Scar" ein offensives, energisches "Jetzt erst recht"-Album geworden, das ohne gewisse politische Ereignisse sowie die Corona-Pandemie in dieser Form wohl niemals entstanden wäre. "For The Love Of Metal" war 2018 schon ein absoluter Hinhörer, doch "Leave A Scar" setzt diesem dank einer enorm eleganten Brücke zwischen klassischem Stahlgut und modernem Hardrock noch einen drauf.
Es sind weniger Songs als mehr dicke, fette Ausrufezeichen, die DEE SNIDER auf seinem fünften Album hinausschreit, was schon das eröffnende 'I Gotta Rock (Again)' eindrucksvoll beweist. Die Statements werden nicht weniger, ob nun mit 'Time To Choose', das dank des Gastauftrittes von CANNIBAL CORPSE-Minnesänger George Fisher nochmal zusätzlich an Brutalität gewinnt, mit dem melodischen, aber harten 'All Or Nothing More' oder der Moshpit-Nummer 'The Reckoning'. Gemeinsam mit dem recht modernen 'In For The Kill' sowie der einprägsamen 'Down But Never Out'-Single sorgen die Songs natürlich auch dank der fetten Produktion von HATEBREED-Aushängeschild Jamey Jasta für enormen Zunder, die sämtliche Fäuste recken und Kehlen mitgrölen lassen.
Generell, aber das dürfte klar sein, lassen sich die Werke DEE SNIDERs nicht mit denen TWISTED SISTERs vergleichen und auf "Leave A Scar" wird das am deutlichsten. Selten hat man den blonden Springinsfeld kampflustiger und resoluter gesehen, auch wenn sein Album dank der pathetischen und auffordernden 'Stand'-Ballade einen doch ruhigeren Schlusspunkt aufweisen kann. Nichtsdestotrotz haben die jüngsten Ereignisse ihre Spuren und Narben hinterlassen und jede einzelne davon offenbart uns dieses entschlossene und von Metal nur so triefende "Leave A Scar"-Bollwerk, das den Status DEE SNIDERs als einen der facettenreichsten Künstler der Szene fett unterstreicht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp