SOLDIER (UK) - Defiant
Mehr über Soldier (UK)
- Genre:
- NWoBHM
- ∅-Note:
- 9.00
- Conquistador
- Leaving
- Kill Or Cure
- Concrete Wilderness
- Fight Or Fall
- Dead Mans Curve
- Bullet Belt Blues
- Six Hundred
- A Light To See The Darkness
- Don't Come Crying To Me (Defiant)
Erstklassiger NWoBHM mit Langzeitwirkung.
Manche Bands der NWoBHM scheinen heute veröffentlichungsfreudiger zu sein als zu ihrer vermeintlichen Hochphase. Die sympathischen Fünf von SOLDIER, die mich schon mit ihrem letzten Album "Dogs Of War" begeistern konnten, machen da keine Ausnahme. Besagtes Album zählt zu meinen Jahreshighlights und entsprechend heiß bin ich auf "Defiant".
Schon beim eröffnenden 'Conquistador' klappt meine Kinnlade gen Fussnägel, denn so einen furiosen Auftakt hatte ich nicht erwartet. Der mit gut sieben Minuten recht lange Song drückt herrlich nach vorne, hat exzellente Gitarrenharmonien und reißt obendrein aufgrund seiner großartigen Gesangsmelodie unwillkürlich mit. Es muss schon mit dem Teufel zu gehen, wenn diese Nummer am Jahresende nicht in meiner Liste der hohen Lichter zu finden sein wird. Der Song allein reicht eigentlich schon, um "Defiant" ins Regal zu stellen. Wäre der auf einem Album aus den 80ern, würde man heute von einem Klassiker reden. Ich bin begeistert. So richtig. Mit wippendem Fuß.
Ganz so stark geht es dann zwar nicht weiter, aber das wäre auch zu viel des Guten. Soll ja niemand an einem Adrenalin-Schock sterben. Das Quintett pendelt immer gekonnt zwischen treibenden, aber immer hoch melodischen Heavy Rockern und etwas getrageneren Nummern hin und her. Hierbei sticht zum Beispiel 'Concrete Wilderness' mit seiner exzellenten Gesangsdarbietung noch einmal deutlich hervor. Hier beweist Sänger Richard Frost vor allem in den ruhigen Verspassagen, was in ihm steckt. Sehr fein. Wie auch das kurzzeitig gar als Titelsong anvisierte 'Bullet Belt Blues', welches, wie überraschend, etwas bluesig aus der Anlage schwoft. Aber auch diese blaue Klangfarbe steht den Soldaten sehr gut zu Gesicht.
Auch die leicht epische Schlagseite gelingt den Herrschaften sehr gut. Nachhören kann man dies im tollen 'A Light To See The Darkness'. Hierbei handelt es sich um eine sich langsam steigernde Nummer, in der die Band mit geschickt eingesetzten Backing Vocals und untermalendem Tasteneinsatz, eine ergreifende Stimmung erzeugt. Bei den bisher nicht genannten Titeln handelt es sich um weitere flotte Heavy Rocker, die allesamt schnell zünden und gute Laune verbreiten. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob man das extrem kraftvolle Titelstück mit Doublebass-Einsatz oder das Hookline-Wunder 'Fight Or Fall' anwählt. Das Album ist wie ein Feuerwerk positiver Energiepartikelchen, die bei Abspielen auf den Hörer springen.
Wie schon im letzten Jahr, wird SOLDIER auch dieses Mal am Jahresende ein Wörtchen um die Platzierungen mitreden können. Bisher das beste traditionelle Metalalbum nach der sensationellen, neuen Scheibe von ARMORED SAINT. Superbes Teil!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae