SOUL DISSOLUTION - Pale Distant Light
Mehr über Soul Dissolution
- Genre:
- Post Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 13.02.2016
- Waiting
- This Red Painting In The Sky
- And Every Single Step
- Anchor
- Immanence Of Unfulfillment
- The Final Dissolution, Part 1 - Hatred Spawned From Longing
- The Final Dissolution, Part 2 - Fields Of Stone
- The Final Dissolution, Part 3 - Pale Distant Light
- Echoes Of Dissolution
- Sweetness Dies (October Tide Cover)
Starkes Debüt mit leichten Schwächen in der Produktion.
Das Debütalbum "Pale Distant Light" der Belgier SOUL DISSOLUTION hat eine lange Reise hinter sich, denn bereits in den Jahren 2011 und 2012 enstand das Material, das im letzten Jahr nun endlich auch im Aufnahmestudio für die Nachwelt verewigt wurde. Schon im Jahr 2011 gründeten Multi-Instrumentalist Jabawock und Sänger Acharan die Band als Neben-Projekt von L'HIVER EN DEUIL, doch es dauert noch weitere drei Jahre bis sie in Forge Stone (NORSE, Ex-THE AMENTA) einen geeigneten Session-Schlagzeuger fanden, um die Studioaufnahmen in Angriff zu nehmen.
Musikalisch hat sich das Duo dabei im weitesten Sinne dem Black Metal verschrieben, was bereits die Pseudonyme der Musiker vermuten lassen. Doch standen für "Pale Distant Light" weniger die klassischen Vertreter des Genres Pate, viel mehr orientieren sich die Belgier auf ihrem Erstling an modernen Vetretern der Post-Black-Metal-Generation wie etwa AGALLOCH, HERETOIR oder ALCEST. Dementsprechend überzeugt das Duo auch nicht mit rasanten Gitarren und wilden Blast-Beats, sondern setzt vermehrt auf atmosphärische Passagen und für Genre-Verhältnisse extrem melodische Gitarren.
So ist es dann auch keine Überraschung, dass bereits der Opener 'Waiting' hauptsächlich mit tollen Melodien und schwermütigen Riffs aufwartet. Sogar einige Orchester-Samples kommen dabei zum Zuge, was die melancholische Stimmung des Songs nur noch einmal unterstreicht. Doch damit nicht genug, denn auch innerhalb der weiteren Spielzeit überschreiten die Belgier mutig eine Genre-Grenze nach der anderen. So wartet Acharan in 'And Every Single Step' sogar mit Klargesang auf, während das folgende 'Anchor' mit seinen Pianos und akustischen Gitarren großteils sogar wie eine waschechte Ballade daherkommt. Den ganz großen Höhepunkt sparen sich die zwei Musiker allerdings für den Schluss der Platte auf, wo das dreiteilige Epos 'The Final Dissolution' mit seinen tollen Arrangements und ausgeklügeltem textlichen Konzept das Qualitätsniveau noch einmal deutlich nach oben schraubt. So bleibt schlussendlich die Produktion die einzige Schwachstelle von "Pale Distant Light", denn der Sound passt in seiner Rohheit zwar durchaus zum Charakter der Musik, doch insbesondere der eher blecherne Drum-Sound stört auf Dauer den Hörgenuss.
Insgesamt betrachtet kann das Debüt von SOUL DISSOLUTION trotzdem jedem Anhänger des melancholischen und atmosphärischen Schwarzmetalls empfohlen werden. Zwar können die Belgier noch nicht ganz mit den bereits genannten Vorbildern AGALLOCH und ALCEST mithalten, trotzdem ist "Pale Distant Light" ein feiner Soundtrack für verregnete Wintertage geworden, der mit einer besseren Produktion auch das Potential für eine noch höhere Wertung gehabt hätte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs