SPHERON - Ecstasy Of God
Mehr über Spheron
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Apostasy Records / Edel
- Release:
- 05.07.2013
- A Means To An End
- The Beheaded Coachman
- Prestige Of The Mortals
- Saturnian Satellites
- Clasp of The Thorns
- Prelude To The Misery
- Five Degrees
- Pulse Of Instinct
- Tragedy Of The Clerics
- Choking On Incense
- Anthropogenic
- From Glint To Crackling
Extreme Düsternis in ihrer progressiven Vollendung
Es gehört schon eine Menge dazu, den extremen Sektor noch einmal zu revolutionieren bzw. aus dem vertrauten Düster-Kosmos noch einmal etwas Innovatives herauszuschlagen. Dass genau diese Aufgabe den fünf Herren von SPHERON vorbehalten ist, also einer Band, die bislang lediglich durch eine EP im Underground aufgefallen ist, scheint insofern verwunderlich, dass die alte Brigade seit Jahren zwar Exzellentes leistet, im kreativen Sinne aber auf der Stelle tritt, während diese Frischlinge alles auf eine Karte setzen, dafür aber auch reichhaltig belohnt werden. Denn mit ihrem ersten Album hat die Truppe aus Ludwigshafen ein derart vielschichtiges, außergewöhnliches Werk eingespielt, dessen finstere Schönheit mindestens ebenso beeindruckend ist wie die Art und Weise, wie das Quintett die radikaleren Parts in ihren Sound einflechtet. "Ecstasy Of God", soviel kann man bereits jetzt sagen, gehört definitiv zu den besten extremen Scheiben des aktuellen Jahrzehnts.
Doch bevor hier zu weit vorgegriffen wird, kommen wir erst einmal zu den Fakten: SPHERON arbeitet mit äußerst progressiven Arrangements, kontrastreichen Stimmungen und einer Gänsehaut-Atmosphäre, die selbst in vergleichbar brachialen Songs wie 'Five Degrees' und 'Choking On Incense' bestehen bleibt. Die vielfältige Stimmungslage in 'Clasp The Thorns' darf als absolutes Manifest in diesem Sektor bewertet werden, die verschleppten Arrangements im epischen 'Pulse Of Instinct' sowie das elegant inszenierte Brutalo-Vergnügen in 'The Beheaded Coachman' und 'Prestige Of The Mortals' wiederum zeugen von kompositorischer Intelligenz und einem dennoch vorhandenen Bewusstsein für die Effizienz vereinzelt eingestreuter, primitiver Noten. Als Bindeglieder zwischen all dem stehen ein feines Interlude namens 'Prelude To The Misery' sowie das herrlich melancholische, dennoch eigenwillige deftige 'Saturnian Satellites', in denen die Band den Facettenreichtum der progressiven, härteren Noten völlig ausreizen - und schlussendlich dafür sorgen, dass auch in den außergewöhnlichsten Momenten die Münder erstaunt offen bleiben.
Momente wie den Erstgenuss von "Ecstasy Of God" erlebt man in diesem Genre heuer nur noch äußerst selten. Fakt ist aber, dass die Truppe vom Rhein etwas Verblüffendes erschaffen hat und mit einem Schlag zu den vielleicht wichtigsten Acts der Jetztzeit heranreifen kann. Das Statement 'Support the Underground' könnte dementsprechend nirgendwo besser greifen als hier!
Anspieltipps: The Beheaded Coachman, Clasp The Thorns, Pulse Of Instinct, Anthropogenic
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes