STEINBOCK - Till The Limit
Mehr über Steinbock
- Genre:
- Thrash Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 01.11.2019
- Trash
- Gamble Man
- War
- Beer
- 4 Vices
- Keep It On
- Break It, Split It
- Jump!
(STEIN-)BOCK auf Thrash.
STEINBOCK ist eine spanische Metalband mit deutschem Namen und englischen Texten. Nach zwei EPs wird nun das Debütalbum "Till The Limit" des Quartetts veröffentlicht. Die Gruppe verortet sich selbst in der Schnittmenge aus Heavy und Thrash Metal, wobei sie für mein Empfinden etwas näher beim Thrash ist. Man kann es wohl auch Melodic Thrash Metal nennen.
Leider ist "Till The Limit" mit knapp 36 Minuten etwas kurz ausgefallen, was umso bedauerlicher ist angesichts dessen, was die junge Gruppe hier an Qualität abliefert. Denn weder in den Melodien noch in den Arrangements, weder im Aufbau der Stücke noch bei der Beherrschung der Instrumente, vor allem des Schlagzeugs, zeigt STEINBOCK Schwächen. Auch zu zwei Punkten, die bei so manchem Vertreter der jüngeren Bandgeneration einen deutlichen Rückschritt gegenüber früheren Zeiten offenbart, geht hier der Daumen nach oben. Zu einem hat STEINBOCK einen Sänger, der über eine gute, kraftvolle und zur Musik passende Stimme verfügt, die ein wenig an James Hetfield erinnert. Zum anderen hat die Truppe die Kunst des Intros drauf und verpasst den meisten Stücken einen interessanten, angemessenen Einstieg, der aufhorchen lässt. Der mehrstimmige Hintergrundgesang gibt dem ganzen mit einer leichten Tendenz zum Grölen einen rauhbeinigen Charme und lässt die Scheibe nicht glatt poliert rüberkommen. Eine feine Visitenkarte ist bereits das erste Stück 'Trash' (Ja, richtig gelesen, 'Trash', nicht 'Thrash'), das mit druckvollen Riffs, starken Soli und virtuosem Getrommel beeindruckt. Weitere wunderbare Attacken legt die Band in Gestalt von 'Gamble Man', 'War' und 'Beer' (Da sage noch mal einer, im härteren Sektor gäbe es keine Texte zu relevanten Themen.) nach. Bis dahin bin ich begeistert. Doch mit dem Riffrock '4 Vices' und der Powerballade 'Keep It On' verlässt die Band das Thrash-Territorium, auf dem sie zu Hause ist. Beide Stücke sind kompositorisch schwächer, wobei die Arrangements nach wie vor gelungen sind. Doch spätestens beim Rausschmeißer 'Jump!' ist STEINBOCK wieder in der Spur, bei diesem Riffmonster stimmt vom Mitsing-Chorus bis zum Leadbreak alles.
Man kann eine junge Band mit zu großen Erwartungen auch überfrachten. Von daher ist klar festzuhalten, dass Fans dieser Musik "Till The Limit" kaum zu ihren Top 10 zählen werden. Aber bei so manchem könnte die Top 20 drin sein.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser