STORTREGN - Emptiness Fills The Void
Mehr über Stortregn
- Genre:
- Black / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Non Serviam Records
- Release:
- 25.05.2018
- Through The Dark Gates
- Circular Infinity
- The Forge
- Nonexistence
- The Chasm Of Eternity
- Lawless
- The Eclipsist
- Shattered Universe
- Children Of The Obsidian Light
Läuft wie ein Schweizer Uhrwerk
Die Schweizer Truppe STORTREGN ist zurück, um uns auf dem mittlerweile vierten Studioalbum mit einer Kombination aus Black und Death Metal zu erfreuen. Populär wurde dieser Stil vor allem durch Bands wie DISSECTION, STORTREGN jedoch verfolgt seit jeher einen weitaus melodischeren Ansatz als die meisten Genrekollegen und konnte auf den Vorgängern bereits mit anspruchsvollen Songstrukturen und einem hohen Anteil an ausgefeilten und verspielten Melodien auf sich aufmerksam machen, ohne dabei jedoch Abstriche bei Härte und Geschwindigkeit in Kauf zu nehmen. Ob der neue Silberling qualitativ mit dem Backkatalog von STORTREGN mithalten kann, werden wir uns im Folgenden betrachten.
Soviel kann ich schon verraten, an der Grundrezeptur hat STORTREGN auch auf "Emptiness Fills The Void" nichts verändert, wozu es allerdings auch keinen Grund gab. Vielmehr wurde mit den Mengenverhältnissen der einzelnen Zutaten im Bandsound gespielt und auch die Komplexität der Tracks hat etwas zugenommen. Nach wie vor sind es vor allem die Melodic-Death-Anteile, die den Sound von STORTREGN dominieren. Angereichert wird das Ganze mit Elementen aus dem Black Metal, meist in Form von Blastbeats oder Keifgesang. Die Geschwindigkeit bewegt sich dabei den Großteil der Zeit im hohen Bereich, ohne jedoch in eine Knüppelorgie auszuarten. Technisch bewegt sich STORTREGN dabei stets auf hohem Niveau, was auf jeden Fall für die Musiker spricht.
Bei Drummer Samuel ist beispielsweise ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger "Singularity" erkennbar. Sein Spiel wirkt jetzt noch abwechslungsreicher als zuvor, weil er mit noch mehr Rhythmus- und Tempowechseln die Songs auch unberechenbarer macht als in der Vergangenheit. Technisch war er auch zuvor schon sehr gut, aber auf "Emptiness Fills The Void" wirkt das alles eben einen Tick besser. Vor allem im Zusammenspiel mit dem Gesang von Romain Negro, der sich ebenso variabel präsentiert und immer zwischen Keifgesang und Growls wechselt. So spielt STORTREGN gezielt mit verschiedenen Emotionen, was die Songs noch mitreißender gestaltet.
Die größte Ehre gebührt aber den Gitarristen, denn was die hier abliefern, ist wirklich ganz großes Kino. Melodieläufe und aufwändige Soli sind praktisch dauerpräsent und werden auch an eher ungewöhnlichen Stellen in den Tracks eingebaut, etwa während einer Strophe ('Shattered Universe'). Selbst in den langsameren Parts (auch die gibt es zwischendurch) werden immer wieder kleine Spielereien eingebaut, die einem vielleicht nicht immer sofort auffallen, die man aber vermissen würde, wenn sie nicht da wären. Es macht wirklich verdammt viel Spaß, wenn man bei jedem Durchgang, den man der Scheibe spendiert, mehr und mehr solcher kleinen aber feinen Details entdeckt. Und davon gibt es bei "Emptiness Fills The Void" tatsächlich so einiges zu entdecken.
STORTREGN hat mit "Emptiness Fills The Void" einmal mehr ein hochklassiges Album erschaffen, das mit der bandeigenen Mixtur aus Black und (Melodic) Death Metal überzeugen kann und komplexer sowie melodischer als jemals zuvor daherkommt. STORTREGN präsentiert sich dabei verspielter und abwechslungsreicher, als auf den Vorgängern und setzt somit die Messlatte wieder einmal ein Stück nach oben. Sowohl musikalisch als auch technisch ist das alles auf hohem Niveau, was die Schweizer hier in allen neun Tracks aus dem Hut zaubern. Zudem verstehen es die Songs, den Hörer mitzureißen und zu begeistern. Durch den hohen Anteil an melodischen Elementen schafft sich STROTREGN sogar seine eigene Nische und kann sich so von Genrekollegen wie THULCANDRA oder DISSECTION abgrenzen. Wer die besagten Bands mag und auch ein offenes Ohr für melodischen Death Metal mitbringt, der dürfte an "Emptiness Fills The Void" auf jeden Fall viel Freude haben, für mich ist die Scheibe bisher definitiv eines der Jahreshighlights im Bereich des extremen Metal.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner