STRANGER AEONS - eNngeagon
Mehr über Stranger Aeons
- Genre:
- Progressive Metal / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ledo Takas
- Release:
- 02.03.2010
- We Are Here
- White Noise
- Intermezzo
- The Master
- Welcome To Your Humble Nightmare
- Melting Time
- Why Raise Them?
- Neverending Lie
- Lost
Psychedelik, Progressivität, Schwere und eine tolle, eigenwillige Sängerin markieren diese Litauer auf die Prog-Landkarte.
Aus der litauischen Prog-Gruppe BESTIJA ging vor Kurzem die Nachfolgeband STRANGER AEONS hervor. Wer meint, dass Namenspatron hier der gleichnamige Klassiker einer schwedischen Death-Metal-Institution gewesen sein könnte, der wird mit relativ großer Wahrscheinlichkeit daneben liegen. Sollte er doch Recht haben, dann ist jedenfalls zu konstatieren, dass man eben dies der Truppe aus dem Baltikum nicht anhört, spielt sie doch eher psychedelischen und leicht progressiven Metal, als klassisches Todesblei.
Das wird schon beim schönen instrumentalen Intro klar, das von einer tollen Leadgitarre getragen wird. Der eigentliche Opener 'White Noise' glänzt mit einem sehr fetten Gitarrensound und recht abgedrehter Rhythmik, sowie dem absolut lässig vorgetragenen Gesang von Frontlady Edita Burbulyté. Wer hier an einen weiblichen Ozzy Osbourne und die klampfende Wucht eines Zakk Wylde denken muss, der liegt nicht gänzlich falsch. Doch können die Herrschaften von STRANGER AEONS auch ganz anders: Mit Piano beim kurzen 'Intermezzo'; spacig, rifflastig, mit rauer Rockröhre gesungen und mit völlig abgedrehter Rhythmik wie bei 'The Master' oder auch mal ausladend und mit DREAM-THEATER-kompatiblen Songstrukturen wie beim Elfminüter 'Welcome To Your Humble Nightmare', der gegen Ende vielleicht doch ein bisschen lang wird. Aber das verliert sich mit jedem weiteren Durchlauf. Verträumt und eskapistisch gibt sich 'Melting Time', während 'Why Raise Them?' gar mit Didgeridoo und Tribal-Perkussion aufwartet, 'Neverending Lie' unerwartet heavy aus den Boxen fließt und 'Lost' zum Abschluss nochmal Frickelei und Rock'n'Roll auf wirre, aber coole Art verbindet.
Ja, das hat alles durchaus Hand und Fuß, was uns das Sextett hier über die Ostsee schickt: Es klingt sehr eigenständig und bewegt sich kompositorisch und handwerklich auf höchstem Niveau. Durch die eigenwillige, aber tolle Stimme und die spannenden Songstrukturen, ist es definitiv ein Scheibchen, das über viele Hördurchgänge hin, enorm wachsen wird.
Anspieltipps: White Noise, The Master, Welcome To Your Humble Nightmare
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle