18.07.2011 | 12:30
Da hätte mehr kommen können von der Hype-Maschine.
Deathcore ist so gar nicht mein Ding. Für mich stellt dies nur einen Treppenwitz in der Musikgeschichte dar. Zu viel Mist, viel viel viel zu wenig gute Bands. SUICIDE SILENCE gehören mit Abstand zum Besten was dieses Genre (für meine Begriffe und Ohren) zu bieten hat. Man mag schon "Hype!" rufen, doch mal ehrlich: Dieses Genre bietet nichts und man kann für eine halbwegs brauchbare Band wie eben SUICIDE SILENCE mehr als dankbar sein. Zwar ist der Hype wirklich leicht übertrieben und 2008/2009 war "Pull the trigger, bitch!" sicherlich einer der häufigsten Backprints von Shirts, den man auf Konzerten lesen konnte. "No Time To Bleed" war vor zwei Jahren ein gutes Album, kam allerdings nicht ganz an das überragende "The Cleansing" ran, was die Spannung auf Album Nummer drei, "The Black Crown", nur noch größer macht
Leider bleibt das Werk hinter den Erwartungen zurück, um das Urteil mal vorweg zu nehmen. Doch warum? Einerseits klingt der Gesang nicht mehr so irre wie auf den beiden Vorgängern, was ziemlich schade ist. Zum anders schwebt über dem ganzen Album nur eine drittklassige New-Metal-Psycho-Atmosphäre, die gerade einmal für COAL CHAMBER gereicht hätte. Drittens bleibt nicht so viel hängen wie früher. Keine offensichtlichen Hits wie 'Wake Up', 'No Time To Bleed', 'No Pity For A Coward' oder 'The Price of Beauty'.
Viele sollte es aber freuen, dass man hier und da mehr nach einer Band wie SUFFOCATION klingt und diesen Sound mehr als gut mit Breakdowns oder auch groovigeren Parts verbindet. Schon der Opener 'Slaves To Substance' sei an dieser Stelle als ein sehr gutes Beispiel genannt. Die erste Single 'You Only Live Once' mag ebenso überzeugen. Das schwierige an "The Black Crown" ist aber, dass man während des Hörens sogar relativ Spaß mit den Songs hat, wenn man sich allerdings an das Werk zurück erinnert, denkt man eher an die bereits beschriebene Atmosphäre und sieht außerdem das absolute Volldeppenpublikum schon vor dem inneren Auge durch die Gegend treten. Aber gut, für den letzten Punkt kann die Band selber nicht allzu viel.
Insgesamt betrachtet ist "The Black Crown" also ein eher zweischneidiges Schwert. Irgendwo ist das Album schon gut und hat seine Momente, es kommt allerdings nicht ganz an die beiden Vorgänger ran und schafft es nur mit Mühe ganz knapp die 7,5-Punkte-Marke zu knacken, währenddessen die beiden Vorgängerwerke mühelos die 8 Punkte erreichten. Fans der Band werden das neue Album trotzdem abfeiern, man wird sicherlich auch den ein oder anderen neuen Fan gewinnen. Beim nächsten Album sollte man allerdings wieder eine Schüppe drauflegen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Sebastian Berning