SYRUS (US) - Tales Of War
Mehr über Syrus (US)
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Blitzkrieg
- The Hunt
- Unbroken Rhymes
- City Of The Sky
- Thru Knight's Eyes
- Midnight Chimes
- Tales Of War
- Demonracer
- Mirror Mirror
Texas Metal!
Texas Metal! In den 80er Jahren war dieser Terminus eine klare Kaufempfehlung, denn irgendwas schienen die Musikanten aus diesem Staate im Blut zu haben, was ihnen die Gabe zu ganz besonderen Klangdimensionen eröffnete. Ich erwähne nur WATCHTOWER, SOLITUDE AETURNUS, HELSTAR oder JUGGERNAUT, um den Dazugeborenen einen kleinen Eindruck von den Bands zu geben, die uns damals in den Wahnsinn getrieben haben. Neben diesen Bands, die das Glück hatten, einen Plattenvertrag zu ergattern, loderte es dort aber auch auf dem Demosektor und so freue ich mich heute, dass die alten Kamellen von SYRUS im neuen Gewand auf einem Silberling erhältlich sind. Am Rande sei erwähnt, dass ein gewisser Ray Alder vor seinem Eintritt bei FATES WARNING im Jahr 1987 Mitglied dieser erstklassigen Truppe war.
In der heute wieder aktiven Band singt Geoff Dee, den eingefleischte Texas-Metal-Veteranen eventuell noch aus seiner Zeit mit WICKED ANGEL her kennen können. Ebenfalls neu im Bandgefüge ist Bassist Lawrence Loblitz, während es sich bei den beiden Gitarristen Albert Berlanga und John Castilleja und Drummer Tony Ramos um alte SYRUSianer handelt. Auf "Tales Of War" bekommen wir zwar (fast) nur alte Demosongs geboten, aber bei der Klasse dieses Materials, können wir alle nur dankbar sein, dass dieses Material endlich in dieser Tonqualität zu bekommen ist. Lediglich das instrumentale 'Demonracer' ist mir bisher nicht bekannt.
Musikalisch bietet das Quintett hart hackenden US Metal, der mich gelegentlich an alte HELSTAR erinnert. Die extrem fleischigen Klampfen zeigen, wie Heavy Metal zu klingen hat. Saftig spritzen uns hier die Riffs entgegen während Geoff Dee mit seinem voluminösen Gesang heroische Melodien ins Mikrofon schmettert. Erinnerungen an selige SAVATAGE oder JAG PANZER-Zeiten werden werden wach. Zeiten, in denen man ein Album immer und immer wieder aufgelegt hat, weil man einfach so erschlagen wurde, von der Musik. Es war wie ein Rausch der Euphorie, den diese Musik damals auslöste und ähnlich ergeht es mir mit "Tales Of War". Da braucht man gar kein herausragendes Songhighlight, die gnadenlose Qualität des gesamten Albums lässt einen unwillkürlich immer wieder zu dieser einen Scheibe greifen. Ein Gefühlszustand, den ich schon lange nicht mehr bei einem reinrassigen Heavy-Metal-Album hatte.
Müsste ich Higlights nennen, wären dies der eröffnende Schlüpferstürmer 'Blitzkrieg' und das hymnische 'Mirror, Mirror' mit seinen gänsehäutenden Chören.
Wer dieses Jahr nur ein Album kauft, sollte diese Scheibe antesten. Gandenlos gut.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Holger Andrae