TAAKE - Noregs Vaapen
Mehr über Taake
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Svartekunst / Dark Essence / Karisma
- Release:
- 30.09.2011
- Fra Vadested Til Vaandesmed
- Orkan
- Nordbundet
- Du Ville Ville Vestland
- Myr
- Helvetesmakt
- Dei Vil Alltid Klaga Og Kyta
Meister Hoest hat viele Freunde mitgebracht und mit ihnen ein äußerst amtliches Schwarzkunstwerk eingetrümmert.
Der Herbst 2011 scheint eine großartige Jahreszeit für Black Metal aus dem Stammland Norwegen zu sein. Wo Hoests Landsleute von ISVIND und TSJUDER in den vergangenen Wochen bereits mächtige Akzente setzen konnten, da reiht sich nun auch seine eigene Band TAAKE mit einem weiteren mächtigen Werk ein, das keine Gefangenen macht und alles aufzubieten hat, was diese Musik so fesselnd macht. "Noregs Vaapen" hat die fiesen Riffs, das Punkige und Rockige und die Grimmigkeit, dazu charismatische, unverkennbare Gesangsmomente ohne Ende: Denn obwohl der Protagonist der Band selbst einen Ruf hat, der es nicht nötig machen würde, sich mit hochkarätigen Gastmusikern zu umgeben, hat er für "Noregs Vaapen" genau dies getan. So veredeln den schnellen, flirrenden und dabei doch ungemein rockigen Opener 'Fra Vadested Til Vaandesmed' keine Geringeren als DARKTHRONEs Nocturno Culto am Gesang und Bjoernar Erevik Nilsen (VULTURE INDUSTRIES) am Mellotron, während das restliche Inferno Hoestselbst verursacht.
Das von geisterhaft heulenden Riffs umwobene, nebelig-kalte und extrem reduziert ratternde 'Orkan' ist eine vollständige Eigenkomposition des Fronters, während er beim folgenden 'Nordbundet' von Attila Csihar (MAYHEM) wieder prominente Unterstützung am Mikro erhält. So gelingt es ihm, eine okkult beklemmende Atmosphäre zu erzeugen, die in dieser Weise bei TAAKE nicht unbedingt alltäglich ist. Die Hymne an das wilde Westland Norwegens dürfen konsequenter Weise zwei Bergener Originale wie Demonaz (IMMORTAL) und V'Gandr (HELHEIM) stimmlich begleiten. Zudem glänzt das Stück im Intro mit einem dynamisch rockenden Groove, der im schwarzmetallischen Bereich auch nicht ganz alltäglich ist. Auch in Sachen gesanglicher Variabilität ist es eine echte Sternstunde, die dadurch noch verstärkt wird, dass im Mittelstück plötzlich ein mantrischer Riff-Part einsetzt, der dich in bester SÓLSTAFIR-Manier wegschweben lässt. Doch im Handumdrehen holt dich ein knochentrockener Rock'n'Roll-Drive wieder zurück ins pechschwarze Hier und Jetzt. Ein definitiver Überflieger, würde ich meinen!
Damit ist gut die Hälfte der Scheibe verklungen, und wahrlich, die Formkurve geht kein Stückchen weit nach unten. Mit 'Myr' wird die Melodieführung ein Stückchen weit folkloristisch, die Gitarrenmelodien graben sich tief in den Gehörgang, der Bass spielt eine ganz eigenwillige Rolle, der Rabe krächzt und Skagg singt, dazu kommen herrliche Gitarrensoli und irgendwann sogar ein waschechter Banjo-Part, der auch noch zum Dargebotenen passt, wie die Faust aufs Auge. Ziemlich unfassbar, ja, aber wahr! Mit großen Schritten nähern wir uns dem Ende, und so packen Hoest & Co. für 'Helvetesmakt' noch zähe, unbarmherzige FROST-Riffs aus, die sie auf ziemlich eigene Weise mit Rock'n'Roll und nordischen Momenten verweben, während das abschließende Zehnminutenepos 'Dei Vil Alltid Klaga Og Kyta' nochmals auf tolle Weise die Essenz der alten norwegischen Schule heraus kristallisiert: Raserei, Melodie, geisterhaftes Flirren, sehnsüchtige Melodien und grimmig keifenden Hass, doch dabei immer noch eine Prise Punk, Rock'n'Roll und Sarkasmus in der Hinterhand.
Zusammenfassend bleibt nur zu sagen, dass auf Hoest und TAAKE musikalisch absolut Verlass ist. Obwohl der Mann seinen Wurzeln bedingungslos treu ist und seine Fans musikalisch noch niemals enttäuscht hat, schafft er es immer wieder auf wundersame Weise, seine Alben mit einem beeindruckenden Abwechslungsreichtum, einem erheblichen Maß an Eingängigkeit und schlicht und ergreifend großartigen Songs zu bestücken.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle